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Jährlich landen tausende Tonnen Lebensmittel im Müll. Ein großer Teil davon wäre jedoch zum Zeitpunkt des Wegwerfens noch verzehrfähig. Dabei könnte man bei achtsamem Umgang mit Lebensmitteln nicht nur zum Klimaschutz beitragen, auch der Teuerung lässt sich durch möglichst vollständigen Verbrauch der Produkte entgegenwirken.

Wir haben einige Tipps für dich zusammengestellt, wie du Zero Waste ganz einfach umsetzen kannst und dabei Geld sparst und Ressourcen schonst.

Konsum- und Wegwerfgesellschaft

Das Konsumverhalten hat sich seit Ende des zweiten Weltkrieges stark verändert. Unser Lebensstil verbraucht immer mehr Ressourcen als unser Planet zur Verfügung stellen kann.

Als Earth Overshoot Day wird der Tag bezeichnet, an dem alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht sind, die die Erde innerhalb eines Jahres freigeben kann. Jedes Jahr tritt dieser Tag früher im Jahr ein: im Jahr 2022 bereits am 28. Juli.

Der Klimawandel, der Verlust der Biodiversität, das Konsumverhalten und auch das Wegwerfen genießbarer oder funktionsfähiger Güter belasten den Planeten. Die Erde kann pro Jahr nur eine bestimmte Menge an Ressourcen zur Verfügung stellen und hierfür kann man auch keinen Kredit aufnehmen.

Irgendwann werden die Vorkommen natürlicher Rohstoffe vollständig verbraucht sein. Daher ist es umso wichtiger, das eigene Konsumverhalten zu überdenken.

Denn mit kleinen Veränderungen im eigenen Haushalt kann man viel zum Klimaschutz und zum Erhalt natürlicher Ressourcen beitragen. Auch die Geldbörse freut sich über einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln, denn durch die Wirtschafts- und Energiekrise haben sich die Kosten dafür um fast 20% erhöht.

So gelingt Klimaschutz im eigenen Haushalt

Zero Waste ist älteren Generationen recht geläufig, da sie zu Zeiten des Krieges bzw. in der Wiederaufbauphase einen Mangel an Konsumgütern erleben mussten.

Lebensmittel waren teuer und auch nur in geringen Mengen verfügbar. Daher wurde sorgsam mit den Produkten umgegangen und auf möglichst vollständigen Verzehr geachtet.

Aktuell leben wir in einer Zeit des Überflusses und es ist ganzjährig fast jedes Obst und Gemüse verfügbar. Doch die Lebensmittelpreise sind gestiegen. Wer sich gesund und abwechslungsreich ernähren und dabei auch den Geldbeutel nicht überstrapazieren möchte, kann mit Zero Waste nicht nur Geld sparen, sondern auch erheblich zum Klimaschutz beitragen.

Mit den folgenden Tipps gelingt dir die Umsetzung im eigenen Haushalt ganz einfach:

  1. Der beste Durstlöscher ist Wasser. In Österreich haben wir den Luxus, dass das Trinkwasser bereits aus der Leitung fließt. Mit frischen Kräutern, Gemüse oder Obst kannst du Wasser aromatisieren. Du sparst dir dadurch das Schleppen von Plastikflaschen und vermeidest auch Müll.
  2. Kaufe Lebensmittel in der Menge ein, die du in wenigen Tagen auch verzehren kannst. Lass dich nicht von Mengenrabatten verführen, wenn du die Lebensmittel nicht verbrauchen oder haltbar machen kannst.
  3. Unverpacktes Obst und Gemüse verhindert Müll. Verwende mitgebrachte Stofftaschen oder wiederverwendbare Obst- und Gemüsenetze für deinen Einkauf.
  4. Bei Mehl, Nudeln, Reis, etc. achte auf Papierverpackungen ohne Plastiksichtfenster. Bei manchen Händlern kannst du sogar unverpacktes Getreide in mitgebrachten Behältern abfüllen.
  5. Milch, Joghurt und Säfte in Pfandflaschen und -gläsern kaufen. Das reduziert Müll.
  6. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine Angabe, die anzeigt, wie lange der Hersteller für die Qualität des Produkts bei richtiger Lagerung garantiert. Das bedeutet nicht, dass das Lebensmittel nach Verstreichen dieses Datums ungenießbar ist.
    Auf Geruch und Geschmack verlassen und auf Farb- und Konsistenzveränderungen achten. Sofern kein Schimmelbefall gegeben ist und das Produkt richtig gelagert wurde, sind viele Lebensmittel sogar noch Monate später genießbar.
  7. Den Konsum von Fleisch- und Wurstwaren reduzieren und den Anteil von Obst und Gemüse in den Speisen erhöhen. Pflanzliche Eiweißquellen, wie z.B. Bohnen, Linsen, Erbsen, Nüsse und Samen sind gute Alternativen und liefern zudem auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe.
  8. Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, lohnt es sich, einen Speiseplan für mehrere Tage oder eine Woche zu erstellen. Dadurch lässt sich der Einkauf besser planen und die Zutaten gut verbrauchen.
  9. Der Einkauf regionaler und saisonaler Lebensmittel ist besonders umweltschonend. Aufgrund kurzer Transportwege wird nicht nur das Klima geschont, die Produkte sind oftmals aufgrund des großen Angebots in der Saison günstiger.
  10. Biologisch produzierte Lebensmittel sind besonders ressourcenschonend, da die Böden beim Anbau nicht mit Pestiziden und Kunstdünger belastet werden.

Leaf to root

Häufig fällt es schwer, Obst und Gemüse vollständig zu verbrauchen, weil man nicht weiß, welche Teile man tatsächlich verzehren bzw. verwenden kann.

Unter dem Begriff „leaf to root“ versteht man die vollständige Verwertung von den Blättern bis zur Wurzel. Um die Aufnahme von Schadstoffen zu reduzieren, sollte man hier vorwiegend zu biologisch hergestellten Produkten greifen.

Welche Lebensmittel sich besonders gut für die vollständige Verwertung eignen, haben wir dir in der folgenden Aufstellung zusammengestellt:

Kartoffeln

Oftmals werden Kartoffeln für die Zubereitung einer Speise geschält. Da landen dann die Schalen oftmals im Müll. Doch das muss nicht sein, denn daraus kannst du selbstgemachte Chips zaubern.

Vermenge die Schalen mit etwas Öl, Salz, Paprikapulver und Knoblauchpulver und verteile sie auf einem mit Backpapier belegten Backblech. Im Backrohr kannst du sie dann bei 175°C (Ober-/Unterhitze) 15 Minuten lang knusprig backen.

Auch das Kartoffel-Kochwasser lässt sich gut verwenden. Beim Kochen gelangen viele wertvolle Nährstoffe ins Kochwasser, die du normalerweise beim Abgießen in den Ausguss leerst.

Fang das Kochwasser in einem Behälter auf, lass es abkühlen und verwende es zum Pflanzengießen. Das ist ein natürlicher Dünger für deine Pflanzen.

Radieschen

Radieschen sind sowohl roh als auch in warmen Speisen verarbeitet ein Genuss. Auch die Wurzelspitzen lassen sich verzehren und kann man kleingeschnitten in Suppen und Eintöpfen gut verwenden.

Die Blätter sind ebenfalls verzehrbar und enthalten wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Durch die enthaltenen Senföle wirken sie auch verdauungsfördernd. Zarte Blätter kann man in Salaten verwenden, größere Blätter lassen sich hervorragend zu Pesto weiterverarbeiten.

Hierfür die Blätter in einer Küchenmaschine mit etwas Öl und Salz vermengen und über heiße Pasta gießen.

Orangen und Zitrone

Oftmals werden Zitrusfrüchte ausgepresst oder nur das Fruchtfleisch gegessen oder weiterverarbeitet. Was also tun mit der Schale?

Damit kannst du selbstgemachtes Orangeat oder Zitronat herstellen. Hierfür brauchst du 2 Orangen oder 2 Zitronen. Von den Schalen die weißen, bitteren Teile entfernen. Die Schalen in Streifen schneiden und in einem Topf mit Wasser bedecken und 10 Minuten köcheln lassen.

Das Wasser abgießen und mit einem Glas Wasser und einem Glas Zucker vermengen und ca. 1 Stunde köcheln lassen, bis ein dicker Sirup entsteht. Die Streifen auf einem Kuchengitter über Nacht trocknen lassen, in kleine Würfel schneiden und in ein verschließbares Glas füllen.

Du kannst frische Orangen- und Zitronenschalen auch als Klarspüler-Ersatz im Geschirrspüler verwenden. Gib die Schalen in das Besteckfach und lass auf natürliche Weise dein gespültes Geschirr erstrahlen.

Apfel und Birnen

Bekanntlich stecken in der Schale von Apfel und Birne besonders viele Vitamine und Mineralstoffe. Trotzdem werden sie vor dem Verzehr oder vor der Verarbeitung gerne geschält. Doch auch diese Schalen lassen sich gut weiterverwenden.

Du kannst mit ein paar Schalenresten dein Wasser aromatisieren oder mit reichlich Wasser aufkochen und zu einem natürlichen Saft weiterverarbeiten. Das Kerngehäuse wird oftmals entfernt, kann aber bedenkenlos verspeist werden.

Am besten lässt sich das Kerngehäuse in einem selbstgemachten Smoothie verarbeiten. Einfach mit Obst und Gemüse deiner Wahl und etwas Wasser vermengen und in einem Blender gut mixen.

Banane

Sie zählt wohl zu den beliebtesten Obstsorten überhaupt. Vor allem bei Sportlern ist die Banane sehr geschätzt, da sie rasch Energie liefert. Dabei wird sie natürlich geschält und die Schale landet häufig im Müll.

Doch hast du gewusst, dass die Schale sich bestens als Reinigungsmittel gegen Kalk eignet? Beispielsweise lässt sich damit sehr gut die Spüle in der Küche vom Kalk befreien.

Einfach mit der Innenseite der Schale Chrom, Edelstahl oder Silber schrubben und mit einem sauberen Tuch reinigen. Die Schale ist grundsätzlich auch verzehrbar und eignet sich hervorragend für Smoothies. Aber hierfür unbedingt nur unbehandelte Bananenschalen verwenden.

Fazit

Unser Konsumverhalten hat einen großen Einfluss auf den Klimaschutz. Auch so manches Haushaltsbudget lässt sich durch einen achtsamen Umgang mit Lebensmitteln entlasten, wenn man Lebensmittelverschwendung und Verpackungsmüll reduziert.

Es bedarf nicht immer nur großer Taten, um große Wirkung zu erzielen. Mit unseren Tipps kannst du mit wenigen Veränderungen viel bewirken, denn dadurch leistest du einen wertvollen Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen.

Wir, bei Johanna vom Feld, achten auch bei unseren Produkten auf nachhaltige Verpackungen oder verzichten – wo immer möglich – auf Verpackungsmaterial. Ebenfalls verfügen wir über ein großes Sortiment an regionalen BIO-Produkten.

Gemeinsam können wir viel bewegen. Besuche unseren Onlineshop und wähle die Zutaten für dein nächstes Zero Waste Menü.