Der Apfel enthält wertvolle Vitamine und Mineralstoffe und zählt zu den beliebtesten Obstsorten in Österreich. Ob als gesunder Snack für Zwischendurch, zu Kuchen und Strudel verarbeitet oder als Saft gepresst – diese Obstsorte ist vielseitig verwendbar.
Ein Großteil der angebauten Äpfel wird zu Apfelsaft weiterverarbeitet. Doch Saft ist nicht gleich Saft. Deshalb haben wir uns mal genauer angesehen, wie der beliebte Fruchtsaft produziert wird und worauf du beim Kauf achten solltest.
Vom Baum in die Flasche
Ab dem Spätsommer bis weit in den Herbst hinein werden Äpfel geerntet. Tafelobst landet vorwiegend im Handel, während Industrie- oder Pressobst weiterverarbeitet wird. Bei Industrie- und Pressobst handelt es sich vorwiegend um Äpfel, die die optischen Bestimmungen für den Handel nicht erfüllen und daher zu Saft weiterverarbeitet werden.
Dabei wird der Fruchtsaft durch Pressung der Äpfel gewonnen. Für einen Liter Saft werden ca. 5 Äpfel (ungefähr 1,3 kg) benötigt. Der Saft aus der Pressung ist trüb, da Fruchtfleisch enthalten ist. Für klaren Apfelsaft wird dieser anschließend zentrifugiert und gefiltert. Vor dem Abfüllen wird sowohl der trübe als auch klare Saft pasteurisiert.
Industriell wird der Saft dabei auf knapp 80°C kurz erhitzt, um Mikroorganismen abzutöten und die Gärung zu verhindern. Anschließend wird der Saft in sterile Behälter abgefüllt. Auch naturtrüber Saft wird erhitzt, jedoch nicht gefiltert, wodurch er Schwebstoffe enthält, die sich im Laufe der Zeit auf dem Boden absetzen.
Wer Apfelsaft selbst herstellen möchte, sollte den Saft vor dem Abfüllen ebenfalls einige Minuten über 80°C erhitzen, um Gärung und Keimbildung zu verhindern. Die Rückstände der Pressung, auch Trester genannt, werden zur Herstellung eines pflanzlichen Geliermittels (Apfelpektin) oder für die Tierfütterung oder Energiegewinnung weiterverarbeitet.
In Supermärkten erhält man häufig auch Apfelsaftkonzentrat. Das Konzentrat entsteht durch den Entzug von Wasser und die Abtrennung von Aromen, wodurch sich das Volumen auf ca. ein Sechstel reduziert, was die Lagerung und den Transport erleichtert.
Für die Produktion der Handelsware „Apfelsaftkonzentrat“ wird dem Konzentrat Wasser, Aromen und auch Zucker zugesetzt. Aufgrund der Zusatzstoffe sollte man daher Direktsaft dem Apfelsaftkonzentrat vorziehen.
Augen auf beim Saftkauf
Die Auswahl an Apfelsaft ist riesig. Um zu erfahren, woher die verwendeten Äpfel stammen und welche Inhaltsstoffe enthalten sind, lohnt sich der genaue Blick auf die Verpackungshinweise. Insbesondere, wenn man sich und der Umwelt etwas Gutes tun möchte. Achte daher beim Kauf auf Folgendes:
- Wer zum Umweltschutz beitragen möchte, sollte Saft in Glasflaschen (vorzugsweise Mehrwegflaschen) statt im Tetra Pak kaufen. Das schont die natürlichen Ressourcen und reduziert Müll.
- Apfel ist nicht gleich Apfel. Ein großer Teil der erhältlichen Apfelsäfte wird aus Äpfeln aus der ganzen Welt verarbeitet, wobei vor allem Konzentrat aus China zum Einsatz kommt. In Österreich werden pro Jahr ca. 200.000 Tonnen Äpfel geerntet, 90% davon allein in der Steiermark. Durch den Einkauf regionaler Produkte werden heimische Bauern und Lebensmittelhersteller unterstützt und die Wirtschaft gestärkt.
- Umweltschutz- und Verbraucherschutzorganisationen überprüfen immer wieder, ob Produkte Schadstoffbelastungen aufweisen. Speziell bei Säften aus Äpfeln, die aus konventioneller Landwirtschaft stammen, werden immer wieder Rückstände von Captan, einem Spritzmittel gegen Pilzbefall nachgewiesen. Es ist daher besonders vorteilhaft, Säfte aus biologischer Landwirtschaft zu kaufen. Dadurch wird die eigene Gesundheit durch die verringerte Schadstoffaufnahme gefördert und auch die Umwelt wird geschont.
- Besonders positiv sind Säfte aus Äpfeln von Streuobstwiesen. Dabei handelt es sich um eine traditionelle Anbauform, bei der auf Feldern und Wiesen verstreut unterschiedliche Sorten von Obstbäumen verschiedenen Alters wachsen. Das erhöht die tierische und pflanzliche Artenvielfalt, verringert den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln und schont die Böden.
Für die eigene Gesundheit und auch für den Schutz der Umwelt lohnt es sich, beim Kauf von Apfelsaft genauer auf die Herkunft und Herstellung zu achten.
Genuss pur mit Apfelsaft
Apfelsaft schmeckt wunderbar als Getränk, doch er lässt sich auch hervorragend zu leckeren Gerichten weiterverarbeiten. Vor allem sollte Saft nach dem Öffnen rasch verbraucht werden.
Um dir die vielseitige Verwendung von Apfelsaft näherzubringen, haben wir ein paar einfache Rezeptideen zusammengestellt.
Kürbiscremesuppe mit Apfelsaft
Zutaten für 2 Portionen:
- 500ml Gemüsesuppe
- 300g Kürbis (z.B. Hokkaido oder Butternut)
- 100ml Apfelsaft
- 2 EL Kürbiskerne
- 1 gelbe Zwiebel
- 1 Jungzwiebel
- 1 EL Olivenöl
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss
Zubereitung:
- Zwiebel schälen und fein würfeln. Jungzwiebel waschen, entwurzeln und in Ringe schneiden.
- Kürbis waschen, entkernen und in grobe Würfel schneiden.
- Kürbis, Zwiebel, die Hälfte der Jungzwiebel und Olivenöl in einem Topf 1-2 Minuten unter ständigem Rühren anbraten.
- Mit Apfelsaft und Gemüsesuppe ablöschen und Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
- Anschließend so lange köcheln lassen, bis der Kürbis weich ist.
- Die Suppe mit einem Stabmixer pürieren, auf zwei tiefen Tellern anrichten und mit Kürbiskernen und den übrigen Jungzwiebeln garnieren.
Apfel-Nuss-Muffins
Zutaten für 12 Stück:
- 250g Mehl
- 200ml Apfelsaft
- 100g geriebene Nüsse
- 50g Zucker (Alternativ: Birkenzucker)
- 40ml Pflanzenöl
- 10g Backpulver
- 2 Eier
- 1 Apfel
- 1 TL gemahlener Ceylon-Zimt
Zubereitung:
- Den Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen und ein Muffinbackform mit Papierförmchen auslegen.
- Den Apfel waschen, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
- Die Eier mit dem Zucker in einer Schüssel schaumig schlagen.
- Mehl, Backpulver und Zimt einsieben, Zucker zufügen und gut miteinander vermengen.
- Nach und nach den Apfelsaft und das Pflanzenöl zugießen und gut in den Teig einarbeiten.
- Die Apfelstücke unterheben, den Teig gleichmäßig in die Muffinförmchen füllen und auf mittlerer Schiene ca. 25-30 Minuten backen.
Selbstgemachte Fruchtgummis
Im Wesentlichen bestehen handelsübliche Fruchtgummis aus viel Zucker, Glukosesirup, Gelatine und Wasser. Doch diese Leckerei lässt sich auch ganz einfach selbst herstellen. Mit unseren beiden Rezeptvorschlägen kannst du Fruchtgummis aus Apfelsaft mit Gelatine oder auch vegan zubereiten.
Fruchtgummis mit Gelatine
Zutaten:
- 100ml Apfelsaft
- 8 Gelatineblätter
- 1 EL Honig oder Zucker
- 1 EL Zitronensaft
- Pralinen- oder Gummibärenform aus Silikon
Zubereitung:
- Gelatine in einem Topf mit kaltem Apfelsaft ca. 10 Minuten einweichen.
- Zitronensaft zufügen und Honig oder Zucker zufügen.
- Nun den Topf bei geringer Hitze erwärmen, bis sich unter ständigem Rühren die Gelatine auflöst. ACHTUNG: Es darf nicht kochen!
- Die Masse in die Silikonform füllen und im Kühlschrank für mindestens eine Stunde abkühlen lassen.
Vegane Fruchtgummis
Zutaten:
- 100ml Apfelsaft
- 2 gestrichene EL Agar Agar
- 1 EL Agavendicksaft oder Birkenzucker
- 1 EL Zitronensaft
- Pralinen- oder Gummibärenform aus Silikon
Zubereitung:
- Alle Zutaten in einen Topf füllen und unter Rühren kurz aufkochen lassen.
- Anschließend in die Silikonform füllen und im Kühlschrank für mehrere Stunden abkühlen lassen.
Pro Tag sollte man mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, so die allgemeine Empfehlung. Je nach körperlicher Belastung, Temperatur und Gesundheitszustand sogar noch etwas mehr.
Doch manchmal braucht es Geschmack, um die empfohlene Trinkmenge zu erreichen. Apfelsaft bietet, gemischt mit Wasser, eine gute Möglichkeit, dem Körper Flüssigkeit, Energie, Vitamine und Mineralstoffe zu liefern.
Dabei sollte man vor allem beim Kauf auf gute Qualität achten, um möglichst viele wertvolle Nährstoffe zu erhalten und die Aufnahme von Schadstoffen zu vermeiden. Deine Kaufentscheidung hat maßgeblichen Einfluss auf deine Gesundheit und den Klimaschutz.
Saft aus nachhaltig angebauten Äpfeln aus der Region fördert den Umweltschutz und stärkt die heimische Wirtschaft. Mit unseren Rezeptideen lässt sich Apfelsaft auch zu neuen Leckereien weiterverarbeiten. Besuche unseren Onlineshop und entdecke die Vielfalt regional produzierter Fruchtsäfte.