Skip to main content

Gelb, krumm und süß. Diese Bezeichnung passt nur zu einer Obstsorte – Banane! Die cremig süße Frucht ist wohl einer der bekanntesten Obstsorten rund um den Globus. Häufig lernen Kleinkinder die Banane als erstes Obst kennen und machen ihre ersten Geschmackserfahrungen in Form von Brei. Speziell bei Sportlern ist die Banane sehr beliebt. Doch warum? Es wird Zeit, sich diese Frucht mal genauer anzusehen.

Veraltet bedeutet Banane Paradiesfeige, der arabisch-lateinische Begriff lautet Musa. Ca. 600 vor Christus wurde die Banane bereits urkundlich erwähnt. Sie begann ihren Siegeszug in Europa erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Fast alle 70 Arten der Bananengewächse wachsen in tropischen bis subtropischen Regionen der Erde. Aktuell gibt es ca. 1000 Kreuzungen verschiedenster Zuchtbananen. Nicht alle Arten sind verzehrbar. Manche Sorten sind roh essbar, andere müssen gekocht werden. Mehlig-süße Dessertbananen und Kochbananen stellen eine bedeutende Nahrungsquelle dar. Kochbananen haben ein weiß-gelbliches Fruchtfleisch, schmecken mild bis säuerlich und sind nur gekocht zu verzehren. In Asien wird auch das Bananenherz (=Bananenblüte) gegessen. Die großen grünen Bananenblätter dienen oft als Servierblatt oder werden als Back- und Grillhülle verwendet. Speisen, die eingehüllt in Bananenblättern gebacken oder gegrillt werden, bleiben saftig und werden vor Verbrennungen geschützt. Einige Bananengewächsarten werden in Indonesien aufgrund der Fasern der Blattscheiden für Textilien wie Netze, Taue und Garne verwendet. Einige Arten werden nur als Zierpflanzen gehalten und wachsen vorwiegend in tropischen und subtropischen Regionen. Aufgrund der optimalen Klimabedingungen in diesen Regionen blühen und wachsen diese Bananengewächse das ganze Jahr über, während kälteresistentere Gewächsarten nur in der warmen Jahreszeit blühen und im Winter eine Ruhephase einlegen.

Anbau von Bananen

Grundsätzlich werden in vielen Ländern Monokulturen in Plantagen angelegt. Die Bananenpflanze benötigt große Mengen an Wasser. Sie wachsen auf Plantagen grundsätzlich zwei Jahre und tragen nur einmal Früchte. Der Anbau kann sowohl im Wald in schattigen oder halbschattigen Bereichen erfolgen als auch in Gebieten mit direkter Sonneneinstrahlung. Bei nachhaltig angebauten Bananen dürfen lediglich Essig und Kalialaun eingesetzt werden, dies schont die Umwelt und die Gesundheit der Plantagenarbeiter und in weiterer Folge der Konsumenten.

Warum ist die Banane krumm?

Bananen wachsen anfänglich nach unten, später nach außen und dann der Sonne entgegen nach oben. So kommt es zur Krümmung der Frucht.

Ernte und Reife

Bananen werden in den Herkunftsländern grün geerntet und leicht gekühlt in das Bestimmungsland transportiert. In speziellen Reifekammern können die Bananen nachreifen und werden kurz vor der vollständigen Reife im Handel angeboten. Vollreife Bananen besitzen eine glatte, leuchtend gelbe Schale mit einer leichten Pigmentierung.

Lagerung zuhause

Reife Bananen bekommen rasch dunkle Flecken. Wer also Bananen nicht sofort verzehren möchte, sollte noch leicht grünliche Früchte kaufen. Es handelt sich um tropische Früchte, daher ist von einer Lagerung im Kühlschrank abzuraten. Allgemein sollten Bananen nicht mit Ethylen freisetzenden Obstsorten wie z.B. Äpfel gelagert werden, da der Reifungsprozess stark beschleunigt wird. In der Nachbarschaft von Zitrusfrüchten fühlen sie sich dagegen wohl. Um Druckstellen zu vermeiden, empfiehlt sich, Bananen aufgehängt zu lagern.

Inhaltsstoffe

Durchschnittsangaben pro 100g Frucht (ohne Schale) Banane
Energiewert (kcal) 88 kcal
Eiweiß 1,2 g
Fett 0,2 g
Kohlenhydrate 20 g
Ballaststoffe 1,8 g
Kalium 382 mg
Phosphor 27 mg
Magnesium 31 mg
Vitamin C 11 mg

Bereits 100g Banane decken ein Zehntel des täglichen Vitamin C-Bedarfs eines Erwachsenen. Außerdem enthält die Banane als einzige Obstsorte alle Nervenvitamine (B-Vitamine) in großen Mengen.

Warum ist die Banane bei Sportlern so beliebt?

Die Banane ist ein wahrer Alleskönner. Durch den hohen Anteil an Kohlenhydraten macht die Banane schnell satt und liefert rasch langanhaltende Energie. Der Ballaststoffgehalt wirkt verdauungsregulierend. Kalium und Magnesium sind vor allem für Sportler wichtig. Kalium ist für die Regulation des Wasserhaushalts und Blutdrucks verantwortlich. Eine wichtige Rolle nimmt Kalium bei der Übertragung elektrischer Impulse an Muskel- und Nervenzellen bzw. am Herzen ein. Ist zu wenig oder zu viel Kalium im Körper vorhanden, kann es zu einer Fehlfunktion der Muskulatur kommen. Magnesium ist ein wichtiges Mineral, das für eine Vielzahl an Zellreaktionen verantwortlich ist. Unter anderem wird es für die normale Muskelfunktion benötigt bzw. ist am Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt. Mithilfe von Enzymen leistet Magnesium an der Zuckergewinnung, an der Zellatmung und am Kalziumstoffwechsel seinen Beitrag. Gerade für Ausdauersportler ist daher ein ausgeglichener Kalium- und Magnesiumhaushalt wichtig. Die Banane bietet hierfür die besten Voraussetzungen und liefert zudem noch rasch Energie.

Schokolade macht glücklich – Das kann die Banane schon lange!

Bananen enthalten Tryptophan, eine Aminosäure, aus der der Körper glücksbringende Nervenbotenstoffe (Serotonin) herstellt. Serotonin macht glücklich, hellt die Stimmung auf und hilft bei Stress.

Tipp bei Fructose-Intoleranz

Menschen mit Fructose-Intoleranz können Fruchtzucker im Dünndarm nicht richtig aufspalten und leiden daher unter Blähungen und Verdauungsstörungen. Um dem Entgegenzuwirken ist ein vollständiger Verzicht auf Obst und Gemüse nicht nötig, jedoch sollte man das Zuckerverhältnis von Fruchtzucker und Traubenzucker beachten. Beträgt das Verhältnis 1:1 ist das Lebensmittel bei Fructose-Intoleranz leichter verdaulich. Somit ist die Banane eine gut verträgliche Obstsorte. Sie enthält bei 100g verzehrbarem Fruchtanteil durchschnittlich 3,4g Fruchtzucker und 3,55g Traubenzucker. Das Verhältnis beträgt somit 1:1,04.

Hilft Banane bei Verdauungsbeschwerden?

Oft liest oder hört man von der verdauungsoptimierenden Eigenschaft von Bananen. Ist da etwas Wahres dran? Ja! Bananen enthalten Pektin – ein Ballaststoff, der die Verdauung optimiert und Wasser im Darm bindet. Daher ist die Banane sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung gut einsetzbar. Aufgrund der leicht verdaulichen Eigenschaft reifer Früchte eignet sie sich hervorragend als Einstiegsobst für Babys und Kleinkinder.

Zubereitungsmöglichkeiten

Ob gekocht, gebraten, gebacken oder gegrillt, der Zubereitungsart sind keine Grenzen gesetzt. Einige Bananensorten dienen dem Frischverzehr, werden jedoch zu warmen und kalten Süßspeisen gereicht oder getrocknet. Andere Sorten werden zu Stärke und Chips verarbeitet. In den Erzeugerländern werden aus Bananen mit der Schale zu Branntwein, Bier, Likör oder Wein hergestellt. Die Bananenblätter werden in den Anbaugebieten nicht nur als Brat- oder Grillschutz für Speisen verwendet, sie können auch wie Wirsing zubereitet werden und sind daher in vielerlei exotischen Rezepten zu finden.

Wusstest du, dass…

  • … die Innenseite der Bananenschale auch als Putzmittel eingesetzt werden kann? Sie lässt sich wie Scheuermilch einsetzen und bringt dadurch so manche Küchenspüle wieder auf Hochglanz.
  • … die Innenseite der Bananenschale auch mattes Lackleder wieder erstrahlen lässt? Einfach die Innenseite der Schale am Lackleder reiben und anschließend gründlich polieren.
  • … Bananen auf Island wachsen? Aufgrund des vulkanischen sehr aktiven Gebietes werden die Heißwasserquellen zur Beheizung von Gewächshäusern genützt, in denen nun auch Bananen wachsen.

Die Banane ist ein wahrer Allrounder, der über einen hohen Nährstoffgehalt verfügt und aufgrund seines süßen Geschmacks zu den beliebtesten Obstsorten zählt. Kein anderes Obst liefert dem Körper so rasch Energie und wirkt bei Verdauungsproblemen regulierend und heilsam. Da die Schale nicht verzehrbar ist, ist sie dennoch ein nützliches und natürliches Mittel, um so manchen Verunreinigungen den Kampf anzusagen.