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Milch, das weiße Gold, ist ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Als Lebensmittel liefert sie Nährstoffe, wie Eiweiß und Fett, und versorgt unseren Körper auch mit wertvollen Vitaminen und Mineralstoffen. Doch sie kann noch mehr. Milch ist der Grundstoff für verschiedenste Produkte, am häufigsten wird sie zu Käse weiterverarbeitet.

Tausende verschiedene Käsesorten sind mittlerweile bekannt, die durch verschiedenste Einflüsse wie Gewürze, Milchsorten und Herstellungsverfahren ihre typischen Geschmäcker entfalten. Frischkäse ist eine Sorte, die wir häufig in den Kühlregalen entdecken. Auch Ricotta ist in dieser Abteilung zu finden.

Doch wo liegt der Unterschied? Bei Topfen, Frischkäse und Ricotta ist die Unterscheidung für Laien wohl nicht so einfach. Deshalb schauen wir uns das mal genauer an und klären auf.

Alles Topfen!

Die Konsistenz und das Aussehen von Topfen, Frischkäse und Ricotta mag vermuten, dass alles gleich ist und vielleicht nur die Bezeichnung den Unterschied ausmacht. Doch weit gefehlt. Die Unterschiede liegen in der Herstellung.

Topfen wird aus pasteurisierter Milch hergestellt, indem diese durch die Zugabe von Lab und/oder Säurekulturen eingedickt wird. Mit einer Käseharfe wird dickgelegte Milch zu Bruch geschnitten und durch Auspressen von der flüssigen Molke getrennt. Frischkäse wird mithilfe des gleichen Verfahrens hergestellt, jedoch wird im Anschluss durch Zugabe von Rahm der Fettgehalt eingestellt und mit verschiedensten Gewürzen und Kräutern verfeinert. 

Resteverwertung mal anders!

Anders als Topfen oder Frischkäse wird Ricotta nicht aus pasteurisierter Milch hergestellt, sondern aus der Molke. Molke ist ein Restprodukt aus der Herstellung anderer Käsesorten, wie z.B. Topfen und Frischkäse, und so eignet sich die Ricottaproduktion als ideale Resteverwertung. Die Bezeichnung Ricotta hat ihren Ursprung aus dem lateinischen Wort „recocta“, was so viel bedeutet wie „nochmals gekocht“.

Durch Erhitzen der Molke auf 80-90°C gerinnen die enthaltenen Proteine, wie Albumin, wobei zur idealen Verarbeitung ein bestimmter Volumenanteil Milch wieder zugefügt wird. Es gibt unterschiedliche Arten von Ricotta:

  • „Ricotta tipo dolce“: ungereifter ungesalzener Käse
  • „Ricotta tipo forte“: gereifter Käse
  • „Ricotta salata“: gesalzener Käse
  • „Ricotta affumicata“: geräucherter Käse
  • „Ricotta secca“: harter Reibkäse

Bei uns am häufigsten verfügbar ist der Ricotta dipo dolce, oder als auch Ricotta fresca bezeichnet.

Ab nach Hause damit und dann?

Ricotta schmeckt süßlich, was auf den Gehalt von Milchzucker zurückzuführen ist. Je nach Molkenart variiert der Geschmack, denn für die Herstellung kann Kuh-, Büffel- oder Schafsmolke verwendet werden. Ricotta kann man wunderbar pur verzehren oder als leichte Zutat in Vorspeisen, Hauptspeisen oder Desserts verwenden.

Da bei der Produktion keine Zusatzstoffe zum Einsatz kommen, ist Ricotta nach dem Öffnen im Vergleich zu anderen Käsesorten nicht sehr lange haltbar. Daher sollte man ihn rasch verzehren und kühl lagern. Ist die Verpackung bereits geöffnet, kann man recht einfach feststellen, ob er noch genießbar ist oder nicht.

Bildet sich eine leicht gelbliche Flüssigkeit an der Oberfläche des Käses, sollte man ihn nicht mehr verzehren.

Was steckt drin im Ricotta?

Ricotta ist vor allem für Ernährungsbewusste ein schmackhaftes, empfehlenswertes Lebensmittel. Er verfügt über einen hohen Eiweißgehalt, wenig Fett und liefert zudem eine Menge Vitamine und Mineralstoffe, wie z.B. Vitamin A und E sowie Magnesium, Phosphor und Kalzium. Diese Inhaltsstoffe wirken sich vor allem positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus, da der Fettgehalt relativ niedrig und die Menge an Magnesium hingegen hoch ist.

Vitamin A ist wichtig für die Sehkraft und sorgt außerdem für eine gesunde Haut. Eiweiß ist nicht nur für Sportler ein wichtiger Nährstoff, es ist der Baustoff für all unsere Zellen und daher essentiell für jeden Menschen. Da Ricotta aus Molke hergestellt wird, ist er für Menschen mit empfindlichem Magen-Darm-Trakt besonders gut verträglich im Vergleich zu Topfen oder Frischkäse.

Für Laktoseintolerante ist er hingegen eher ungeeignet, da Milchzucker enthalten ist. Ricotta enthält Kalzium und Phosphor, diese sind wichtige Mineralstoffe für starke Knochen und Zähne. Ricotta liefert auch eine große Menge an Vitamin E.

Dabei handelt es sich um ein Antioxidans, das die Zellen vor krankmachenden freien Radikalen schützt und vor allem in stressigen Situation ein wertvolles Vitamin ist, um gesund zu bleiben.

So schmeckts!

Ricotta lässt sich in der Küche vielseitig einsetzen und kann sowohl süß als auch pikant zubereitet werden. Mit den folgenden Rezepten zauberst du leckere Gerichte für Groß und Klein und sorgst für mehr Abwechslung auf dem Speiseplan.

Süße Apfel-Ricotta-Brote

Dieses Blitzrezept ist nicht nur schnell zubereitet, es eignet sich sowohl als Nachspeise als auch als Snack für Zwischendurch.

Zutaten für 2 Portionen:

  • 70g Ricotta
  • 30g Ungesüßtes Apfelmus
  • 20g Walnusskerne
  •  2 Scheiben Vollkorntoastbrot
  • 1-2 TL Honig
  • Gemahlener Ceylon-Zimt

Zubereitung:

  1. Wallnusskerne mit einem Messer grob hacken.
  2. Vollkorntoast im Toaster rösten.
  3. Die Toastscheiben mit Ricotta bestreichen, das Apfelmus darüber verteilen und mit dem Honig beträufeln.
  4. Die gehackten Wallnusskerne darüber verteilen und mit gemahlenem Ceylon-Zimt bestreuen.

Ofenfrittata mit Spinat und Ricotta

Dieses leckere Gericht kann man sowohl als Frühstück, Mittag- oder Abendessen zubereiten.

Zutaten für 2 Portionen:

  • 150g Cherrytomaten
  • 100g Ricotta
  • 50g Frischer Spinat
  • 4 Eier (Größe M)
  • Salz, Pfeffer
  • Frisch gehackte Kräuter

Zubereitung:

  1. Das Backrohr auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
  2. Die Cherrytomaten waschen und vierteln. Den Spinat waschen, trocken tupfen und in Streifen schneiden.
  3. Die Eier in einer Schüssel verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen.
  4. Eine Auflaufform mit Backpapier auslegen, die verquirlten Eier einfüllen und mit den Tomaten und dem Spinat belegen.
  5. Den Ricotta darüber bröckeln und die Ofenfrittata nun auf mittlerer Schiene im Backrohr 20 Minuten goldgelb backen.
  6. Die Ofenfrittata aus der Form nehmen, auf zwei Tellern anrichten und mit frisch gehackten Kräutern garnieren.

Kartoffelpancakes mit Räucherlachs und Ricotta

Ricotta und Fisch harmonieren wunderbar. Dieses herzhafte Rezept eignet sich hervorragend als Vorspeise für 4 Personen oder als Hauptspeise für 2 Personen.

Zutaten:

  • 300g Kartoffeln
  • 150g Räucherlachs
  • 150g Ricotta
  • 50ml Vollmilch
  •  50g Glattes Mehl
  • 1-2 EL Butter
  • 1 Ei (Größe M)
  • Saft einer frisch gepressten Zitrone
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Dill

Zubereitung:

  1. Die Kartoffeln schälen und in einem Topf mit gesalzenem Wasser ca. 20 Minuten gar kochen.
  2. Zitrone auspressen. 1-2 TL Zitronensaft mit Ricotta verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  3. Kartoffeln abgießen und abkühlen lassen. Anschließend mit einer Reibe grob raspeln, mit Ei, Milch und Mehl zu einem glatten Teig verrühren und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
  4. Butter in einer Pfanne schmelzen, für je einen Pancake jeweils ein EL Teig entnehmen und beidseitig goldbraun backen. Die Pancakes nach diesem Verfahren nacheinander backen und warm halten.
  5. Die fertigen Pancakes auf den Tellern stapeln, mit Ricotta bestreichen und mit dem Räucherlachs belegen.
  6. Vor dem Servieren mit etwas Zitronensaft beträufeln und frischem Dill garnieren.

Vielleicht stellst du dir die Frage: „Ist Ricotta auch durch eine andere Zutat ersetzbar?“. Ja, Ricotta kannst du durch Topfen, Frischkäse oder auch Mascarpone ersetzen. Doch in der Low Carb Küche ist Ricotta dem Topfen vorzuziehen, da er keine Kohlenhydrate enthält. 

Ricotta liefert wichtige Nährstoffe, wie zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, die für unsere Gesundheit essentiell sind. In der Küche ist er vielseitig einsetzbar und kann pur oder als Zutat für Vor- und Hauptspeisen als auch für Süßspeisen sehr gut verwendet werden. Hol dir den Geschmack Italiens nach Hause. Mit unseren Rezeptideen kannst du für Abwechslung auf deinem Speiseplan sorgen. Die Zutaten dafür liefern wir dir gerne nach Hause.