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Weltweit wird eine Fülle moderner Apfelsorten produziert und angeboten. Schaut man sich dabei die züchterische Herkunft sämtlicher Züchtungssorten der letzten 100 Jahre genauer an, so haben Biologen festgestellt, dass diese von nur sechs Stammsorten abstammen: Golden Delicious, Cox Orange, Jonathan, McIntosh, Red Delicious und James Grieve.

Durch zahlreiche Züchtungen der Stammsorten wurde versucht, die Krankheitsanfälligkeit zu mildern, das Wachstum an die jeweiligen klimatischen Bedingungen und Bodenbeschaffenheiten anzupassen und den Ertrag und die Lagerfähigkeit zu steigern.

Natürlich wurden auch spezielle Sorten gezüchtet, deren Farbe und Geschmack sich gut vermarkten lassen. Doch die Vielzahl an Züchtungen hat auch Auswirkungen auf den Menschen, je länger der Stammbaum einer Apfelsorte ist. Einige Menschen leiden heute unter einer „Apfel-Allergie“ und können Äpfel nur in verarbeiteter bzw. gekochter Form verzehren.

Das mag an der geringen genetischen Bandbreite moderner Apfelsorten liegen. Oftmals vertragen „Apfel-Allergiker“ hingegen alte Apfelsorten sehr gut. Daher hat sich Johanna vom Feld darum bemüht, alte Apfelsorten in das Warensortiment aufzunehmen.

Um welche Sorten es sich dabei genau handelt und welche Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten diese haben, möchten wir dir in diesem Beitrag näher bringen.

 

Kronprinz Rudolf

  • Herkunft: Diese Apfelsorte stammt aus der Steiermark und wurde Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Auch in Niederösterreich wird der Kronprinz Rudolf angebaut. Doch außerhalb Österreichs konnte diese Sorte leider keine Erfolge feiern. Von Anbauschwierigkeiten wurde berichtet. Offensichtlich benötigt diese Sorte spezielle Standortbedingungen, die die Steiermark scheinbar bestens bietet.
  • Eigenschaften: Der Baum wächst vorwiegend auf kräftigen Böden, auch in höheren Lagen. Er blüht sehr früh im Jahr, geerntet wird zwischen September und Oktober. Die Äpfel sind klein bis mittelgroß (ca. 5-7cm hoch bzw. breit). Die Schale ist glatt und geschmeidig und je nach Sonneneinstrahlung ist die Farbe von hellgrün bis leuchtend rot. So kommt es vor, dass eine Seite des Apfels kräftig rot und die andere hellgrün ist. Das Fruchtfleisch ist hellgelblich und sehr saftig. Der Kronprinz Rudolf schmeckt süß-säuerlich.
  • Lagerung: Bei optimaler Lagerung hält sich der Apfel bis März/April.
  • Verwendung: Diese Sorte eignet sich hervorragend als Tafelapfel, also für den rohen Verzehr.

 

Steirischer Maschanzker

  • Herkunft: Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wird diese Sorte als Steirischer Winterborsdorfer erwähnt. Dieser Apfel wurde früher häufig in Kärnten und der Steiermark angebaut, bis in die 1960er Jahre auch stark exportiert und dann geriet diese Sorte leider in Vergessenheit. Doch noch einzelne Baumbestände und der ausgezeichnete Geschmack verhelfen der Sorte zu neuerlichem Aufschwung.
  • Eigenschaften: Der Baum benötigt einen Boden mit guten Nährstoffverhältnissen. Er blüht mittelfrüh bis spät im Jahr, ist recht frostbeständig, dafür aber nässeempfindlich. Geerntet wird vorwiegend im Oktober. Die Äpfel sind recht kugelig und haben eine glatte, mattglänzende goldgelbe Schale. Das Fruchtfleisch ist hellgelb, fest und saftig.
  • Lagerung: Unter guten Bedingungen ist der Apfel bis weit ins Frühjahr lagerfähig.
  • Verwendung: Diese Sorte eignet sich sehr gut zum rohen Verzehr, wird jedoch auch für die Zubereitung von Most verwendet.

Steirische Schafnase

  • Herkunft: Angeblich schätzte Erzherzog Johann diese Apfelsorte sehr. Vermutlich wurde diese Apfelsorte in der Steiermark erstmalig angebaut, leider fehlen hierzu Nachweise. Dennoch wurde die Steirische Schafnase bereits seit den frühen 1930er Jahren als Tafel-, Markt- und Kochapfel exportiert.
  • Eigenschaften: Für einen kräftigen Wuchs benötigt der Baum einen feuchten, gut versorgten Boden. Der Baum blüht recht früh im Jahr, geerntet werden die Früchte Anfang bis Mitte September. Die Äpfel sind mittelgroß und von schmaler kegelförmiger Erscheinung. Zur Pflückreife ist die Schale rot und dunkelrot gestreift und leicht fettig, bei Lagerung verfärbt sich die Schale hellgelb. Das Fruchtfleisch ist weiß bis grünlichweiß und schmeckt süßsäuerlich aromatisch.
  • Lagerung: Bei guter Lagerung hält diese Sorte bis Dezember.
  • Verwendung: Als Tafelobst ist dieser Apfel sehr bekömmlich. Diese Sorte wird gerne von Brennern zu Destillat verarbeitet.

 

Gelber Bellefleur

  • Herkunft: Ursprünglich stammt diese Sorte aus New Jersey, USA und erhielt den Namen wegen ihrer schönen Blüte. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Sorte in Europa bekannt und erstmalig in Deutschland angebaut.
  • Eigenschaften: Der Baum liebt wärmere, nährstoffreiche Böden und blüht sehr früh im Jahr, jedoch recht kurz. Die Sorte ist sehr empfindlich gegenüber Frost und Nässe. Erntezeit ist erst Mitte Oktober, jedoch darf diese Sorte nicht zu früh geerntet werden. Die Früchte sind zwischen 7 und 8 cm groß und am Stielansatz bauchig. Die Schale ist glatt, fest und leuchtet zitronengelb. An besonnten Stellen verfärbt sich die Schale orange. Das Fruchtfleisch ist weißgelblich, saftig und in voller Reife mürbe.
  • Lagerung: Dieser Apfel ist recht empfindlich bei der Lagerung und kann bereits im Jänner zu welken beginnen. Bei optimalen Bedingungen lässt sich diese Sorte bis März lagern.
  • Verwendung: Der Apfel schmeckt roh sehr gut, lässt sich aber auch gut zu Strudel oder Mus verarbeiten.

 

Rheinischer Krumstingel

  • Herkunft: Diese Sorte wurde im 18. Jahrhundert zwischen Bonn und Köln gezüchtet und eroberte in Kürze Europa. Namensgebend ist der krumme Stiel.
  • Eigenschaften: In gemäßigten klimatischen Bedingungen ist dieser Baum frosthart und ertragreich. Geerntet werden die Äpfel bei Vollreife Ende Oktober. Die Früchte sind mittelgroß und haben eine fassähnliche, kugelige Form. Die Schale ist hellgelb bis kaminrot verwaschen. Das Fruchtfleisch ist grünlich gelb, saftig und knackig.
  • Lagerung: Bei guter Lagerung ist diese Sorte sehr lange haltbar und kann bis Mai genossen werden. Je länger der Apfel bei guten Bedingungen gelagert wird, desto aromatischer wird er.
  • Verwendung: Dieser Apfel ist ein aromatischer Tafelapfel, der sich auch gut für die Zubereitung von Kuchen und Most eignet. 

Cox Orangenrenette

  • Herkunft: Diese Sorte wurde aus Samen im Jahr 1830 in England gewonnen und zählt zu den Stammsorten, aus denen viele weitere Züchtungen durchgeführt wurden.
  • Eigenschaften: Der Baum liebt nährstoffreiche, humöse Böden und reagiert empfindlich auf Kälte, Hitze und Trockenheit. An der Blüte kann man sich recht lange erfreuen, diese beginnt bereits zur Frühlingsmitte zu blühen. Geerntet werden die Früchte bei Vollreife zwischen Mitte September und Mitte Oktober. Die Früchte sind mittelgroß, meist stielbauchig und sehr regelmäßig geformt. Die Schale ist bei der Ernte eher gelbgrünlich bis orangegelb, an besonnten Stellen orangerot. Das Fruchtfleisch ist gelblich-weiß, saftig süß und knackig.
  • Lagerung: Je nach Fruchtgröße, Herkunft und Witterung sind die Äpfel bei guten Bedingungen bis zu 2 Monate lagerbar.
  • Verwendung: Diese Sorte wird in Großbritannien als typischer Repräsentant englischer Lebensart gesehen und ist daher ein vorzüglicher Tafelapfel.

 

Lagerempfehlung für zuhause

Damit man möglichst lange gekaufte Äpfel genießen kann, haben wir ein paar Tipps für die richtige Lagerung zuhause.

  • Äpfel gründlich auf Druckstellen, Fäulnisbefall oder Wurmlöcher überprüfen.
  • Die Äpfel sollten beim Einlagern trocken sein.
  •  Idealer Lagerort ist ein kühler, frostfreier Keller mit möglichst hoher Luftfeuchtigkeit.
  • Äpfel immer von anderen Obst- und Gemüsesorten getrennt aufbewahren, da sie das Reifegas Ethylen ausströmen, das die Haltbarkeit anderer Lebensmittel beeinflusst.
  • AUSNAHME: Wer unreife Früchte schneller reifen lassen möchte, kann einen Apfel dazugeben.

 

Verzehrempfehlungen

„An apple a day keeps the doctor away!“, so lautet ein bekanntes Sprichwort. Täglich sollte man 5 Portionen Obst und Gemüse verzehren, um den Körper mit möglichst vielen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen. Je nach Größe des Apfels kann man bereits 1-2 Portionen der Verzehrempfehlung abdecken. Als Maß für eine Portion zählt die eigene Hand. Die Hand zu einer Faust zusammenballen und die Größe des Apfels damit vergleichen. Ist der Apfel gleich groß wie die Faust, kann man eine Portion abdecken. Wer Äpfel nicht gut verträgt, sollte es mal mit den genannten alten Apfelsorten versuchen, ob diese besser verträglich sind.

 

Apfelmus selber machen

  1. Für ein Glas Apfelmus ca. 200g Apfel samt Schale in Stücke schneiden und mit etwas Wasser (je nach Sorte 50-100ml) in einem Topf aufkochen.
  2. Wenn der Apfel leicht zerfällt, wenn man mit einer Gabel hineinsticht, den Topf vom Herd nehmen.
  3. Nun mit einem Stabmixer den Topfinhalt pürieren.
  4. Nach Belieben mit gemahlenen Ceylon-Zimt würzen.
  5. Noch heiß in ein Glas füllen und verschließen. So ist das Apfelmus 1-2 Wochen haltbar. Oder gleich frisch verzehren.

 

Es gibt mehrere Tausend Apfelsorten, doch die Sorten aus der eigenen Region sind an das heimische Klima bestens angepasst. Durch die kurzen Transportwege zwischen Ernte, Lagerung und zum Kunden sind die Nährstoffgehalte höher und der Geschmack aufgrund der Ernte zur Vollreife am besten.

Wenn du alte Apfelsorten ausprobieren möchtest, so bieten wir dir mit unserem Apfelsackerl die Möglichkeit, gleich mehrere Sorten zu verkosten. Wir liefern es dir bis zur Haustür in einem umweltfreundlichen, wiederverwendbaren Beutel.