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Im Frühjahr zieht die Marillenblüte zahlreiche Pflanzenliebhaber in ihren Bann. Im Sommer dürfen wir dann die süßen Früchte aus heimischem Anbau genießen. Die Saison ist kurz und Marillen sind leider auch nicht lange haltbar.

Um mehr über dieses Sommerobst zu erfahren, haben wir dieses Früchtchen mal genauer unter die Lupe genommen und viel Interessantes darüber entdeckt. Welche Vorzüge Marillen haben und wie du sie länger haltbar machen kannst, erfährst du im folgenden Beitrag.

Weit gereistes Früchtchen

Der Ursprung der Marille liegt in China. Von dort aus gelangte sie über Armenien und den Mittelmeerraum oder über das Schwarze Meer und den Donauraum nach Europa. Angeblich soll Alexander der Große mit der Verbreitung der Marille zu tun haben.

In Deutschland wird sie Aprikose genannt, in Bayern, Südtirol und Österreich nennt man sie Marille. Sie zählt zu der Familie der Rosengewächse und ist somit mit Pfirsich und Mandel verwandt.

Der älteste Marillenkern, den man in Österreich bisher gefunden hat, stammt aus dem ersten Jahrhundert nach Christus. Das weltweit größte Anbaugebiet befindet sich in der Türkei sowie im gesamten Mittelmeerraum. Als wärmeliebende Pflanze wird sie in Österreich vorwiegend in der Steiermark, dem Burgenland und in Niederösterreich, genauer gesagt in der Wachau und dem Weinviertel, angebaut.

Wärmeliebende Pflanze

Die Marillenbäume sind Sonnenanbeter und kommen mit Trockenheit gut zurecht. Frost im Frühling und Regen zur Erntezeit setzen der Pflanze ordentlich zu. Die Bäume sind Laubbäume, die bis zu sechs Meter hoch werden. Im Frühling locken weiße und rosafarbige Blüten zahlreiche Bienen und Besucher in ihren Bann.

Die Früchte werden ca. 4-8 cm groß, die im Inneren einen harten, verholzten Kern besitzen. Daher zählen Marillen zu den Steinfrüchten. Die Marillen sind orange gefärbt, manchmal färbt sich die sonnenzugewandte Seite auch rot. Sie haben eine samtig, pelzige Schale und eine für sie typische Längsfurche.

Erntezeit ist in Österreich von Juli bis Anfang August und erfolgt meist per Hand, da nicht alle Früchte am Baum zur selben Zeit reifen. Geerntet werden nur vollreife Früchte. Reife Früchte lassen sich gut erkennen, wenn sich der Kern leicht herauslösen lässt und nicht am Fruchtfleisch kleben bleibt.

Das steckt drin

Marillen schmecken angenehm süß und liefern wertvolle Nährstoffe. Sie enthalten Ballaststoffe, die sich positiv auf die Verdauung auswirken und die Darmgesundheit fördern. Die Früchte enthalten Vitamin C, das bei gleichzeitigem Verzehr eisenhaltiger Lebensmittel die Eisenaufnahme begünstigt.

Zudem wirkt sich dieses Vitamin auch positiv auf das Immunsystem aus. Die enthaltenen B-Vitamine sind wichtig für das Nervensystem. Marillen enthalten zudem Provitamin A, das der Körper in Vitamin A umwandelt und für Augen und Haut wichtig ist. Dabei handelt es sich um ein fettlösliches Vitamin, das zur Aufnahme Fett benötigt, was sogar in geringen Mengen in der Frucht bereits vorhanden ist.

Die Mineralstoffe Kalium und Magnesium haben Einfluss auf die Muskel- und Nierenfunktion und unterstützen die Funktionen des Nervensystems. Der Farbstoff Beta-Carotin, der für die orange Farbe der Frucht sorgt, ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der antioxidative Wirkung hat. Dieser Pflanzenstoff hat positiven Einfluss auf den Alterungsprozess und kann das Krebsrisiko reduzieren.

Marillenkerne enthalten Blausäure, die schwere Vergiftungserscheinungen auslösen und sogar bis zum Tod führen können. Vor allem Kinder sollten keine Marillenkerne verzehren und auch bei gesunden Erwachsenen gilt es, eine Verzehrmenge von 2-3 Kernen pro Tag nicht zu überschreiten.

Symptome für eine akute Blausäurevergiftung können Kopfschmerzen, Schwindel und Krämpfe sein, die auch schwerwiegende Verläufe haben können. Wer die Kerne weglässt, kann den Geschmack der Marille bedenkenlos auskosten.

Tipps für Marillengenuss pur

Für einen ungetrübten Marillengenuss sollte man beim Einkauf und der Lagerung ein paar Dinge beachten:

  • Heimische Marillen sind Ende Juli/Anfang August erhältlich, Marillen aus dem Mittelmeerraum erhält man bereits ab Mai.
  • Wenn sich der Kern leicht herauslösen lässt, haben die Früchte den idealen Reifegrad erreicht.
  • Beim Einkauf sollte man auf eine unbeschädigte, pralle Haut achten. Bei Druckstellen kann es zu raschem Verderb und Schimmelbefall kommen.
  • Marillen sind sehr empfindlich, daher sollte man sie einzeln nebeneinander liegend lagern und nicht stapeln, um Druckstellen zu vermeiden.
  • Am besten lagert man sie bei Zimmertemperatur. Länger haltbar sind sie im Gemüsefach des Kühlschranks, wobei der Geschmack darunter leiden kann. Daher sollte man Marillen nach dem Kauf rasch verzehren oder verarbeiten.
  • Für die Zubereitung oder den Verzehr müssen die Früchte nur gewaschen und der Kern herausgelöst werden. Dann kann man sie nach Belieben weiterverarbeiten oder roh genießen.
  • Marillen eignen sich gut zum Einkochen. Auch zum Einfrieren sind sie gut geeignet, hier sollte man jedoch den Kern zuvor herauslösen.

Orange, süß und fruchtig

Marillen versüßen als Snack oder als Zutat in einem Obstsalat den Tag, doch auch in Desserts und Süßspeisen sind diese Früchtchen ein Genuss. Wir haben in unserer Rezeptsammlung ein paar Ideen für dich herausgesucht, die dir zeigen, wie vielseitig du dieses Obst zubereiten kannst.

Selbstgemachtes Marillenkompott

Dieses Rezept eignet sich sehr gut, um Marillen möglichst lange haltbar zu machen. Das Kompott ist dunkel und kühl gelagert bis zu 8 Monate haltbar. Ist das Glas angebraucht, sollte man es im Kühlschrank lagern und innerhalb weniger Tage verbrauchen.

Zutaten für 3-4 Einmachgläser:

  • 1kg frische Marillen
  • 1l Wasser
  • 300g Zucker

Zubereitung:

  1. Die Marillen waschen, halbieren und den Kern entfernen.
  2. Anschließend in saubere Gläser bis oben hin füllen, dabei nicht andrücken.
  3. Das Backrohr auf 100°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
  4. Wasser mit Zucker in einem Topf aufkochen, noch warm in die Gläser füllen und verschließen.
  5. Eine Auflaufform ca. 2-3 cm hoch mit Wasser befüllen, die Gläser hineinstellen und im Backrohr für ca. 30 Minuten einkochen.

Veganes Marillen-Kokos-Eis

Mit diesem Rezept kannst du dein Eis ohne eine Eismaschine ganz einfach selbst herstellen.

Zutaten für 2-3 Portionen:

  • 300g Marillen
  • 200ml Kokosmilch aus der Dose
  • 20g Zucker (Alternativ: Birkenzucker)

Zubereitung:

Marillen waschen, halbieren und entkernen. Anschließend in kleine Würfel schneiden.

  1. Kokosmilch und Zucker in ein hohes Gefäß füllen und mit dem Stabmixer gut vermengen. Alternativ kann man auch einen Standmixer verwenden.
  2. Die gewürfelten Marillen zufügen und fein pürieren.
  3. Nun das Eis für 2-3 Stunden ins Gefrierfach stellen, gelegentlich herausnehmen und umrühren.
  4. Das Eis nach Belieben servieren oder Strudel und Kuchen damit garnieren.

Tipp:

Wenn es schnell gehen muss, kann man auch gefrorene Marillen verwenden. Dadurch wird die Kühlzeit auf 20-30 Minuten reduziert.

Marillen-Hirse-Auflauf

Zutaten für 2 Portionen:

  • 250g Topfen
  • 200g Marillen
  • 200ml Milch
  • 30g Hirse
  • 20g Zucker
  • 20g Mandelblättchen
  • 2 Eier
  • 1 TL Butter für die Form

Zubereitung:

  1. Backrohr auf 175°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Eine Auflaufform mit der Butter einfetten und beiseitestellen.
  2. Marillen waschen, halbieren, entkernen und in kleine Stücke schneiden.
  3. Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen.
  4. Die Hirse gemeinsam mit der Milch in einem Topf weich köcheln bzw. quellen lassen. Anschließend mit Eidotter, Topfen und Zucker vermengen.
  5. Eischnee unterheben und die kleingeschnittenen Marillen zufügen und vermischen.
  6. Den Auflauf in die Form füllen, mit den Mandelblättchen bestreuen und im Backrohr 30-40 Minuten goldbraun backen.

 

Marillen gelten als das Sommerobst schlechthin, denn Früchte aus österreichischem Anbau erhält man nur von Ende Juli bis Mitte August. Der Mittelmeerraum bietet beste klimatische Bedingungen für die sonnen- und wärmeliebende Pflanze.

Ab Mai sind daher bereits Marillen aus der Mittelmeerregion erhältlich. Dieses Obst liefert viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken und die auch Einfluss auf die Verdauungs-, Muskel- und Nierenfunktion haben.

Marillen sind leider nicht lange haltbar und sehr empfindlich auf Druckstellen. Daher sollte man sie nach dem Kauf rasch verzehren oder verarbeiten.

Sie eignen sich hervorragend zum Einkochen, versüßen Desserts und Süßspeisen und sind als Snack wunderbare Vitaminlieferanten. Mit unseren Rezeptideen kannst du die Anwendungsmöglichkeiten für Marillen neu entdecken und den Genuss des Sommers vollkommen auskosten.