Plastik ist eine der wichtigsten Innovationen des letzten Jahrhunderts. Es hat viele Bereiche im Leben vereinfacht und zahlreiche Entwicklungen erst möglich gemacht. Die Einsatzgebiete können unterschiedlicher nicht sein. Kunststoffe sind innovative Werkstoffe, die vielseitig Verwendung in Bereichen der Elektronik, Medizin, Wohnbau, Haushalts- und Freizeitartikel und als Verpackungsmaterial finden. Dennoch wurde aus dem Segen ein Fluch! Immer häufiger werden Flüsse und Meere von Plastikteilen verschmutzt. Riesige Strudel aus Plastik ziehen durch die Weltmeere rund um den Globus. Der derzeit größte Plastikstrudel zwischen Kalifornien und Hawaii hat eine Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometern – Das ist mehr als 4 Mal die Fläche Deutschlands!
Plastik ist leider kein natürlicher Stoff, der verrotten kann. Ein Plastiksackerl benötigt 10 bis 20 Jahre, um zu verrotten, eine PET-Flasche benötigt dafür ca. 450 Jahre. In den Meeren werden die Kunststoffe zu Mikroplastik zerrieben und gelangen so leichter in unsere Nahrungskette, da sie Meerestiere als Futter verwechseln. Auch in Flüssen und im Boden wurde bereits Mikroplastik gefunden und sogar im Urin des Menschen konnten bereits kleinste Mengen nachgewiesen werden. Welche langfristigen Auswirkungen Mikroplastik auf den menschlichen Organismus hat, kann leider noch niemand sagen, da Langzeitstudien fehlen. Doch ein logischer Schluss ist, dass etwas, das unser Körper nicht abbauen kann und keine Nährstoffe enthält, keinesfalls gesund sein kann. Die EU setzt vermehrt auf Gesetze und Reglements, um den Einsatz von Plastik einzuschränken. Dennoch kann jeder einzelne zur Reduktion seinen Beitrag leisten. Gänzlich auf Plastik zu verzichten, ist dennoch schwierig, da gerade in der Medizin oder in der Elektronik ohne diese Kunststoffe diverse Produkte nicht eingesetzt werden können, da es hierzu keine alternativen Materialien gibt.
Welche Auswirkungen hat Plastik auf unsere Gesundheit?
Um Kunststoff entsprechend zu verarbeiten bzw. zu formen, werden Additive beigemischt, die nicht fest gebunden sind und so jederzeit in die Umwelt und auch in den Körper von Mensch und Tier gelangen können. Zusatzstoffe, die hormonell wirksame Substanzen beinhalten, wie Weichmacher (Phtalate), Bisphenole (BPA, BPS, etc.) und Flammschutzmittel, sind besonders problematisch. Diese können unser Hormonsystem und Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper beeinflussen. Es kann zu Missbildungen bei Kindern sowie Unfruchtbarkeit und einem erhöhten Krebsrisiko führen. Speziell der Kunststoff PVC (Polyvinylchlorid) – dieser besteht zu 70% aus Weichmachern – ist besonders problematisch. Dieser Kunststoff ist häufig in Bodenbelägen, Rohren und Schuhsohlen enthalten. Farben, Lacke, Textilien und Kosmetika enthalten ebenfalls Weichmacher. Durch die günstige Herstellung, lange Haltbarkeit und schwere Entflammbarkeit gewann PVC an zunehmender Beliebtheit. Verschiedenste Untersuchungen zeigen jedoch, dass nach längerem Kontakt mit diesem Kunststoff, verschiedenste Krankheitssymptome an Haut, Lunge, Leber und Gelenken auftreten. Die Kunststoffe PE (Polyethylen) oder PP (Polypropylen) enthalten im Gegensatz zum PVC keine Phtalate als Weichmacher.
Wo kannst du Plastik im täglichen Leben einsparen bzw. reduzieren?
- Beim Einkauf Stofftasche, Einkaufskörbe oder Kartons verwenden, um die gekauften Produkte nach Hause zu transportieren.
- Obst und Gemüse weitestgehend verpackungsfrei kaufen.
- Getränke in Glasflaschen, bestenfalls Pfandflaschen, den Tetrapack-Produkten vorziehen.
- Eventuell beim Händler des Vertrauens anfragen, ob man eigene Vorratsdosen zum Einkauf mitbringen bzw. befüllen lassen darf.
- Auf nachhaltige Verpackung achten, wie z.B. Karton, Holzfaser oder kompostierbare Verpackung.
- Bei Produkten, die eine Kunststoffverpackung haben, kann man auch auf Hinweise bezüglich Recycling achten. Viele Verpackungen werden bereits aus recyceltem Plastik hergestellt.
- Das „Jausensackerl“ kann man mehrmals verwenden, einfach nach jeder Nutzung gründlich auswaschen. Noch besser wäre, eine Jausenbox aus Metall oder Glas zu verwenden.
- Auch Müllsäcke lassen sich mehrmals einsetzen. Einfach mit dem Hausmüll zur Mülltonne marschieren, leeren und den Müllsack ein weiteres Mal verwenden.
- Bei Kosmetik- und Hygieneprodukten auf Plastikanteile im Produkt achten. Die Zahnpasta oder das Peeling mit Plastikkügelchen ist weder für Zähne und Gesicht von Vorteil, noch können die Kügelchen vollständig gelöst werden und wandern somit über den Abfluss in die Umwelt. Kläranlagen können diese kleinen Plastikteile leider nicht filtern.
- Den To-Go-Kaffee in eigene Thermobecher füllen lassen, um so die Einmalbehälter zu vermeiden.
Plastik im Lebensmittelhandel
Gerade bei Obst und Gemüse ist die Verpackung ein großes Thema. Mangels Alternativen lässt es sich nicht gänzlich auf Plastik verzichten. Speziell bei Produkten außerhalb der Saison, die aufgrund der Transportwege leicht beschädigt werden können, ist eine schützende Verpackung sehr hilfreich. Als Beispiel dient hier die Salatgurke, die bei Verletzungen der Schale rasch verdirbt. Hier ist der Einsatz einer speziellen Folie sinnvoll, um das Gemüse vor frühzeitiger Reifung und Verderb zu schützen. Auch bei Beeren, die auf Druck sehr empfindlich reagieren und rasch verderben, kann der Einsatz von Kunststoffverpackungen sinnvoll sein.
Seitens der BIO-Zertifizierungsstelle müssen BIO und kommerziell hergestellte Lebensmittel voneinander unterscheidbar sein. Eine Übertragung von Pestiziden und Hormonen, die bei kommerzieller Landwirtschaft zum Einsatz kommen, muss hierbei verhindert werden. Das ist der Grund, weshalb auch BIO-Produkte teilweise foliert bzw. gesondert verpackt werden. Auch eine Übertragung von Gerüchen und Nässe soll dadurch unterbunden werden. Natürlich muss dabei nicht immer Plastik zum Einsatz kommen, denn es gibt Alternativen.
Was tun wir bei Johanna vom Feld, um Plastik einzusparen?
Johanna vom Feld versucht weitestgehend auf Verpackung zu verzichten bzw. nützt auch nachhaltige Alternativen, um Plastik als Verpackungsmaterial einzusparen und so einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Erhaltung der Gesundheit zu leisten. Hast du schon einmal eine Bestellung im Onlineshop von Johanna vom Feld durchgeführt? Dann hast du vielleicht schon gesehen, wie wir mit dem Thema Verpackung umgehen.
Obst und Gemüse werden in einer Außenschachtel aus Karton zugestellt. Karton lässt sich wunderbar recyceln. Wenn wir Verpackung innerhalb des Kartons benötigen, dann verwenden wir z.B. kompostierbare Sackerl, welche wir aus Restbeständen gekauft haben. Somit wird bereits produziertes Material eingesetzt, das möglicherweise sonst ohne Verwendung verrottet wäre. Notwendig sind die kompostierbaren Sackerl z.B. für die oben erwähnte Trennung von Bio und herkömmlichen Produkten. Auch Salate, die ein wenig mehr Feuchtigkeit abgeben oder beim Transport Blätter verlieren, geben wir in diese kompostierbaren Sackerl.
Was wir bei Johanna vom Feld aber besonders gerne verwenden sind Holzschliffschalen!
Sind Holzschliffschalen eine gute Alternative?
Holzschliffschalen werden aus Naturfasern hergestellt. Die am häufigsten eingesetzte Faserform ist die Papierfaser, die speziell bei Obstschalen oder Eierkartons zum Einsatz kommt. Aus einem Brei aus Wasser und Papier werden diese Schalen hergestellt. Als Primärfaser werden Holzfasern von Bäumen eingesetzt, die mehrere Jahre gewachsen sind. Als Sekundärstoff wird Altpapier verwendet, das ökologisch wiederverwertet wird. Unsere Faserformprodukte sind kompostierbar und biologisch abbaubar und gehen somit wieder in den ökologischen Kreislauf über.
Vorteile der Holzschliffschalen?
- Das Obst und Gemüse wird vor Druckstellen geschützt. Die Verpackung wirkt stoßdämpfend, somit sind die Früchte bei Packvorgang, Lagerung und Transport gut geschützt.
- Durch Kondensation und Temperaturschwankungen auf den Früchten bildet sich Feuchtigkeit, die von der Verpackung absorbiert wird.
- Die Schalen sind hygienisch und atmungsaktiv.
- Es ist natürlich und umweltfreundlich.
Viele Errungenschaften durch die Entdeckung und Herstellung von Kunststoff haben das Leben bzw. den Alltag der Menschen erleichtert. Aus Medizin und Technik ist dieses Material kaum wegzudenken. Dennoch nimmt der Plastikmüll weltweit rasant zu. Die zunehmende Produktion und Verwendung von Einwegverpackungen erhöhen den Kunststoffmüll enorm. Achtlos weggeworfener Müll als auch durch Wetterereignisse wie Wind, Stürme oder Hochwasser gelangen diese Kunststoffe in die Umwelt und somit auch in die Nahrungskette des Menschen. Die langfristigen Auswirkungen auf den menschlichen Organismus sind noch nicht vollständig geklärt.
Plastikmüll lässt sich jedoch reduzieren bzw. vermeiden, indem man verpackungsfreie Lebensmittel bevorzugt bzw. auf nachhaltig produzierte und umweltfreundliche Verpackungen achtet. Bei Johanna vom Feld kannst du dir sicher sein, dass dein Obst und Gemüse in umweltschonenden Verpackungen angeliefert wird und Kunststoff nur da eingesetzt wird, wo aufgrund derzeit noch mangelnder Alternativen ein Einsatz zur Frischeerhaltung und Schädigung notwendig ist. Denn Qualität braucht kein Plastik – überzeuge dich selbst!