Viele halten Gemüse grundsätzlich für gesund. Aber gelegentlich hört man auch andere Stimmen: Nachtschattengewächse und roher Spargel seien giftig! Auch entfernt mancher den grünen Teil des Porrees, weil er für schädlich gehalten wird. Was ist dran an den Gerüchten? Wir vom Feld machen den Faktencheck.
Ist der grüne Teil des Lauchs schädlich?
Viele schneiden den grünen Teil des Porrees ab und verwenden nur das Weiße. Dabei ist der grüne Lauch nicht gesundheitsschädlich. Im Gegenteil: Er enthält 300 mal mehr Beta-Carotin als der weiße Teil. Beta-Carotin wird vom Körper in Pro-Vitamin A umgewandelt. Es ist antioxidativ und kann das Krebsrisiko senken. Es beugt Herzerkrankungen vor, sorgt für eine geschmeidige Haut und kommt deinen Haaren zugute. Nicht zuletzt wird es zur Aufrechterhaltung deiner Sehkraft benötigt. Viele gute Gründe, den grünen Teil des Lauchs zukünftig nicht mehr abzuschneiden.
Ist roher Spargel giftig?
Nein, du kannst Spargel ohne weiteres auch roh essen. Mancher schwört auf rohen Spargel als Zutat im Salat, aber den typischen Geschmack entwickelt Spargel erst wenn er gekocht wird.
Sind Nachtschattengewächse giftig?
Bevor Kolumbus in die neue Welt aufbrach, waren Nachtschattengewächse bei uns unbekannt. Zur Familie der Nachtschattengewächse gehören über 2000 Arten und manche sind nicht einfach nur genießbar, sondern auch gesund. Die Bekanntesten sind Kartoffeln, Tomaten, Auberginen und Paprika. Gemüse also, das bei den meisten von uns seinen festen Platz auf der Einkaufsliste hat.
Nachtschattengewächse sind beliebt, denn sie schmecken lecker und verfügen über viele gesunde Inhaltsstoffe. So ist die Tomate reich an Vitamin C, Mineralstoffen und Spurenelementen, außerdem hat sie nur wenig Kalorien. Die Kartoffel verfügt über viele Vitamine darunter B1, B2, B5 und B6, Ballaststoffe, die die Verdauung anregen, Mineralstoffe und essentielle Aminosäuren. Auch die Paprika hat viele Vitamine und Mineralstoffe.
Die Aubergine kann durch ihre fettlöslichen Ballaststoffe schädliches LDL-Cholesterin binden und wirkt durch die enthaltene Kaffeesäure antimikrobiell und antioxidativ. Die vielen guten Eigenschaften machen Nachtschattengewächse so beliebt.
Neben diesen gesunden Inhaltsstoffen beinhalten alle diese Pflanzen aber auch leicht giftige Alkaloide, Lektine und Calcitriol. Alkaloide, wie das Solanin der Kartoffel, können bei chronisch übermäßigen Verzehr, auch wenn es nicht zu einer akuten Solaninvergiftung kommt, die Darmwand schädigen. Das Hormon Calcitriol wird normalerweise von der Niere hergestellt.
Die Aufnahme durch übermäßigen Verzehr von Nachtschattengewächsen kann zu einer überhöhten Calciumaufnahme im Darm führen. Folgen könnten Verkalkung der Gefäße und Arthritis sein. Lektine sind die natürlichen Abwehrstoffe der Pflanze und können die Darmwand angreifen.
Wer einen intakten Darm mit einer gesunden Darmflora hat, braucht Nachtschattengewächse aber nicht zu fürchten. Wir Menschen sind robust und können eine Zeitlang gut mit den Problemstoffen leben. Allerdings setzt das eine mäßigende und abwechslungsreiche Ernährung voraus. Aber wie viele von uns nehmen Nachtschatten Gifte nicht nur ab und zu, sondern täglich zu sich? Wie oft isst du beispielsweise Tomaten oder Kartoffeln? Auberginen und Paprika? Auf der Pizza, als Pommes, als Sauce zu den Spaghetti oder zur Jause?
Anfälligkeiten zeigen sich vor allem in Erkrankungen des Darms, entzündlichen Reaktionen und Arthritis. Auch Akne, Osteoporose, Gelenksteifigkeit, Wetterfühligkeit und Schlaflosigkeit können eventuell auf ein Zuviel an Nachtschattengewächsen hindeuten. In dem Falle könntest du den Genuss von Nachtschattengewächsen versuchsweise etwas einschränken.