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Alle Jahre wieder ist die Vorfreude auf das Weihnachtsfest groß. Die Freude auf Geschenke, Zeit mit den Lieben und natürlich auf kulinarische Genüsse lässt bei so manchen die Augen leuchten. Doch gerade die Vorweihnachtszeit kann Stress auslösen. Betriebliche Weihnachtsfeiern, Kundentermine, Kindergarten- und Schulfeste und natürlich der Besuch auf dem Christkindlmarkt – da bleibt der Genuss sicher nicht auf der Strecke, doch oft folgt hinterher die Reue. Nicht nur, weil vielleicht der eine oder andere Glühwein oder Punsch zuviel getrunken wurde, sondern weil das üppige Essen und die leckeren Kekserl etwas auf den Magen schlagen und man weiß, dass sich die Völlerei nach Weihnachten gleich auf der Waage bemerkbar macht. Häufig folgt nach einer übertriebenen Schlemmerei ein Völlegefühl, Müdigkeit oder man hat das Gefühl, es liegt das Essen noch sehr schwer im Magen. Wenn es eher ein seltenes Ereignis bleibt, ist das auch kein Drama, aber die Dosis macht bekanntlich das Gift und wer solche Tage der Völlerei mehrfach erlebt, tut sich und seinem Körper keinesfalls etwas Gutes.

Was ist denn nun so schlimm an den Genüssen der Vorweihnachtszeit?

Generell essen wir Österreicher das ganze Jahr über zu fett, zu salzig und zu süß. Hinzu kommt noch die Fülle an Alkohol und der geliebten Kombination aus Alkohol und Zucker. Unlängst wurde der neueste OECD-Bericht „Health at a Glance“ veröffentlicht. Hier wurde festgestellt, dass Herr und Frau Österreicher leider die Spitzenposition beim Rauchen, Alkoholmissbrauch und schlechter Ernährung einnehmen. Die Folgen sind allbekannt: Übergewicht, Diabetes mellitus, Krebs und viele weitere Erkrankungen, die nicht nur die Lebensqualität einschränken, sondern auch die Lebenszeit stark verkürzen können. Sicher denkst du dir nun: „Klar, Weihnachten ist nur 1x im Jahr und das will ich genießen und gerade da wird so eine Studie veröffentlicht?“. Doch wer ehrlich zu sich selbst ist, muss leider feststellen: Weihnachten ist nicht die einzige Ausnahme im Jahr. Es kommt noch Silvester, Fasching, Ostern, die Grillsaison, Sommerfeste, Geburtstage, Hochzeiten, Firmenfeiern, Herbstfeste, Kindergarten- und Schulfeste, etc.! Es sind also ständig Ausnahmen. Ist es nicht nervig, sich im Nachhinein nach jeder Ausnahme schlecht zu fühlen und sich in eine Diät zu stürzen? Wer Maß hält und nicht täglich über die Stränge schlägt, braucht keine Diät, um sein Gewicht zu halten. Diät wird immer mit Verzicht, Einschränkung und oftmals mit fadem Essen in Verbindung gebracht. Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, steckt auch mal eine Völlerei gut weg und kann trotzdem genießen und muss nicht verzichten.

Du willst natürlich am gesellschaftlichen Leben teilhaben, die Vorfreude auskosten und die Weihnachtsstimmung aufsaugen? Das ist ja vollkommen in Ordnung und du musst auch nicht, nur um dich weiterhin gesund zu ernähren, auf jedes Event verzichten oder dich gar von jeglicher Versuchung fernhalten und alle Termine absagen. Aber wer ohne ein paar Kilos mehr auf den Hüften die Weihnachtszeit genießen bzw. überstehen möchte, kann mit ein paar kleineren Tricks etwas für seine Gesundheit und sein Wohlbefinden tun.

Was kann man tun, um die Vorweihnachtszeit ohne Reue zu genießen?

  • Auf ausreichend Schlaf achten! Wer zu wenig schläft, neigt auch eher dazu, Gewicht zuzunehmen und vermehrt Süßes zu essen.
  • Viel trinken! Damit ist nicht Alkohol, Punsch oder Glühwein gemeint. In erster Linie sollte man mindestens 1,5l Wasser oder ungesüßten Tee trinken. Um den Stoffwechsel anzuregen, bereits nach dem Aufstehen ein Glas Wasser trinken.
  • Bewegung an der frischen Luft stärkt das Herz- und Kreislaufsystem, fördert bei Tageslicht die Vitamin-D-Aufnahme und stärkt das Immunsystem. Egal ob ein Spaziergang oder Sport, jegliche Art der Bewegung tut dem Wohlbefinden und der Gesundheit gut.
  • Fettige und zuckerhältige Speisen reduzieren oder gänzlich darauf verzichten.
  • Auf dein Sättigungsgefühl achten! Jede Mahlzeit bzw. jeden Bissen gut kauen und langsam essen. Das Sättigungsgefühl stellt sich erst nach 20-30 Minuten ein.
  • Iss 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag. Egal ob roh oder leicht gegart, Vitamine und Mineralstoffe sind gerade in der kalten Jahreszeit wichtig für das Immunsystem.
  • Speziell bei mehrgängigen Menüs Beilagen durch Gemüse und Salate ersetzen. Es muss nicht immer das Risotto sein, die Kroketten oder die riesige Nudelbeilage. Kalorien lassen sich wunderbar einsparen, indem man diese Beilagen durch Gemüse ersetzt.
  • Mach dich nicht zum Krümelmonster! Der Teller muss nicht vollständig geleert werden. Versuche die Menge auf einige wenige Kekse zu reduzieren. Wenn du die Menge für dich sichtbar machst, indem du vom Präsentierteller ein paar Kekse auf einen Kaffeeuntersetzer legst, kannst du die Menge der gegessen Kekse besser kontrollieren.
  • Es muss nicht immer Glühwein, Punsch oder Feuerzangenbowle sein. Wer sich am Christkindlmarkt wärmen möchte, sollte eher zu ungesüßtem Tee greifen. Eine Tasse Früchtetee geht optisch auch als Glühwein durch. Nur du kennst die Wahrheit.
  • Niemals anderen zuliebe ohne Hunger essen oder weil die Oma eine besondere Freude hat, wenn der Teller leergefuttert ist, obwohl die Portion für 2 Personen ausreicht. Damit Oma Wertschätzung für ihre tollen Kochkünste erhält und glücklich ist, einfach die übrig gebliebene Portion einpacken lassen und mitnehmen.
  • Es muss nicht immer Fleisch sein. Es lässt sich wunderbar durch heimischen Fisch ersetzen, aber auch rein vegetarische Varianten sind zu empfehlen.
  • Wer abends ein üppiges Essen vor sich hat, sollte mittags zu leichter Kost greifen und sich mit einem Salat oder Gemüseeintopf stärken.

Wer eine Punschvariante ohne Industriezucker probieren möchte, dem empfehlen wir folgendes Rezept.

Zutaten für 4 Tassen:

4 Orangen

2 Mandarinen

1 Apfel oder Birne

3 Teebeutel (Vorzugsweise Früchtetee)

Gewürze: 2 Ceylon-Zimtstangen, 6 Gewürznelken, 1 Sternanis

30g Honig oder Agavendicksaft

700ml Wasser

300ml Wein

Zubereitung:

Orangen auspressen, Wasser und Wein in einem Topf erwärmen, Teebeutel hinzufügen und gemeinsam mit dem Saft der Orangen aufkochen und ca. 5 Minuten köcheln lassen. Mandarinen schälen und in Stücke teilen, Apfel oder Birne in kleine Stücke schneiden. Das Obst mit den Gewürzen und dem Honig nun in den Topf geben und alles für ca. 10-15 Minuten köcheln lassen. Anschließend die Gewürze abschöpfen und den Punsch gleichmäßig in 4 Tassen füllen und warm genießen. Wer den Punsch kindgerecht zubereiten möchte, verzichtet auf die Zugabe von Wein und ersetzt die Weinmenge durch Wasser.

Der Advent und speziell Weihnachten sind nicht nur ein Fest des Genusses, sondern auch der Liebe und Achtsamkeit seinen Liebsten, aber auch sich selbst gegenüber. Genuss bedeutet nicht zwangsläufig Völlerei und man kann durch viele kleine Tricks die reizvollen kulinarischen Darbietungen genießen, ohne sie später zu bereuen. Scheu dich nicht davor, im Restaurant Zutaten auszutauschen, denn oberstes Gebot in jedem Restaurant ist ein zufriedener Gast, der gerne wiederkommen möchte. Auch die Lieblingsjeans soll im Jänner noch genauso gut sitzen wie vor der Weihnachtszeit. Daher genieße deine Speisen mit Bedacht, schränke den Zuckerkonsum ein und iss viel frisches Obst und Gemüse. Dann wird auch das eine oder andere Kekserl kein Drama auslösen. Wir wünschen einen genussvollen Advent!