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An apple a day keeps the doctor away!“ Diesen Spruch hast du sicher schon oft zu hören bekommen. Doch was steckt wirklich dahinter? Ist der Apfel wirklich so gesund? Wir haben uns das mal genauer angesehen und Erstaunliches erfahren.

Ganz oben auf der Siegertreppe

Der Apfel ist Österreichs Nummer Eins Obst sowohl im Anbau als auch im Verzehr heimischer Obstsorten. Lediglich die Banane, die in Österreich noch nicht angebaut wird, hat beim Konsum noch die Nase vorne. In Österreich werden pro Jahr mehrere Tausend Tonnen Äpfel angebaut. Die Steiermark ist dabei das größte Anbaugebiet. Fast jeder 4. Apfel aus heimischer Produktion kommt aus der Steiermark, wo im Jahr 2018 knapp 190.000 Tonnen Äpfel produziert wurden.

Der Apfel benötigt ein gemäßigtes Klima mit ausreichend Niederschlag und starken Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht zur Reifezeit. Diese Bedingungen sind nötig, um dem Apfel Aroma und Farbe zu verleihen. Als „Apfelgürtel“ wird Europas bestes Apfelanbaugebiet bezeichnet, welches sich zu einem großen Teil in Österreich befindet. Aufgrund des ausreichenden Niederschlags über das gesamte Jahr wird kaum zusätzliche Bewässerung benötigt. Vor allem der Bio-Anbau ist in Österreich sehr hoch. Österreich ist somit Bio-Europameister im Apfelanbau. Jeder siebente Bio-Apfel in Europa kommt aus Österreich.

Im Jahr 2012 lag der Flächenanteil von Bio-Äpfeln in Österreich bei ca. 11%, bis zum Jahr 2018 hat sich dieser Anteil verdoppelt. Rund 2000 verschiedene Sorten werden allein in Österreich angebaut, rund 20.000 verschiedene Apfelsorten gibt es weltweit. Leider ist die Auswahl in den Supermärkten sehr gering. Nur ca. 10 Sorten landen in den Regalen der Nahversorger.

Heimische Äpfel das ganze Jahr! Wie geht das?

Die Äpfel werden nach der Ernte entweder eingelagert oder sortiert, gewaschen und weiterverarbeitet. Bio-Äpfel werden zuerst in Heißwasser getaucht, damit sich die Poren schließen und die Schimmelbildung vermindert wird. Die Äpfel, die nach dem Pflücken eingelagert werden, kommen in spezielle Lagerräume. Dort werden sie auf 0°C herabgekühlt, der Sauerstoffgehalt in der Luft wird reduziert, das Licht abgedreht und der Raum verschlossen. So verfallen die Äpfel in einen Winterschlaf und werden erst aus dem Schlaf geholt, wenn Nachfrage besteht. Dann müssen sie allerdings nach und nach aus dem Lager verbraucht werden.

Als weitere Lagermethode wird durch Zugabe einer Gasmischung „Smart Fresh“ das apfeleigene Reifegas Ethylen blockiert. Dies ermöglicht eine längere Lagerung. Innerhalb weniger Stunden nach Anwendung der Gasmischung zerfällt diese und ist nicht mehr nachweisbar. Bei Bio-Äpfeln wird diese Methode jedoch nicht angewandt. Aufgrund der hohen Kosten der „Smart Fresh“-Lagerung kommt diese nur bei langer Lagerung konventionell produzierter Äpfel zum Einsatz. Die Äpfel, die unmittelbar nach der Ernte verwendet werden, werden zuerst in einer Wasserstraße sortiert. Das bedeutet, dass das Obst an der Oberfläche schwimmt und von der Strömung weitergetrieben wird. So werden Druckstellen vermindert. Die Äpfel werden während ihres Wassertransports mehrmals fotografiert, um sie nach Farbe, Größe und Handelsklasse sortieren zu können.

Durch diese Methode wird auch Fäulnis im Kerngehäuse festgestellt, das ein Aussortieren vereinfacht. Daher werden die Äpfel immer erst nach der Lagerung sortiert, da das Faulen auch noch in der Lagerzelle möglich ist. Nach der Sortierung werden sie in Kisten einem Hochlager gelagert und innerhalb weniger Wochen verpackt und an die Nahversorger geliefert.

Wieso ist der Apfel so gesund?

Je nach Sorte besteht ein Apfel zu rund 80% aus Wasser und hat einen hohen Anteil an Kohlenhydraten (Zucker). Zusätzlich sind wertvolle Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Vitamin C ist ein natürliches Antioxidantium, das das Immunsystem stärkt und Alterungsprozesse verlangsamt. Die enthaltenen Ballaststoffe (Pektin) wirken verdauungsfördernd und cholesterinsenkend. Der regelmäßige Verzehr eines Apfels reduziert das Herzinfarktrisiko, vermindert das Krebsrisiko und reduziert das Risiko an Diabetes mellitus zu erkranken.

Wichtig dabei ist jedoch der Verzehr des Apfels mit Schale. Neueste Studien haben gezeigt, dass der Verzehr von Butz und Stingel sehr zu empfehlen ist, da sich im Kerngehäuse ein Großteil von guten Bakterien befindet, die sich sehr positiv auf die Darmflora und somit auf das Immunsystem auswirken. In der Studie wurde jedoch nachgewiesen, dass die Anzahl an guten Bakterien in Bio-Äpfeln weitaus höher ist als bei Äpfeln aus konventioneller Landwirtschaft. Wer sein Immunsystem stärken möchte, sollte also künftig zum Bio-Apfel greifen und regelmäßig mit Butz, Stingel und Schale verzehren. So tut man sich etwas Gutes und bei vollständigem Verzehr fällt auch kein Müll mehr an. Zero Waste also. 

Erkennungsmerkmale guter Qualität beim Kauf:

  • Der Apfel sollte knackig und frisch aussehen und aromatisch duften.
  • Der Stiel sollte frisch und nicht trocken sein.
  • Die Schale sollte keinesfalls schrumpelig sein, dies deutet auf eine längere Lagerung bei schlechten Bedingungen hin.

 

Tipps zur richtigen Lagerung zu Hause:

  • Durch eine längere Lagerung in den eigenen 4 Wänden verlieren die Äpfel wertvolle Inhaltsstoffe. Die Schale wird schrumpelig. Daher empfiehlt es sich, Äpfel regelmäßig in kleineren Mengen zu kaufen.
  • Die optimale Lagertemperatur liegt zwischen 2°C und 5°C. Sie sollten vorzugsweise kühl und trocken gelagert werden.
  • Da Äpfel das Reifegas „Ethylen“ abgeben, sollte man sie nicht gemeinsam mit anderen Obst- und Gemüsesorten lagern.
  • Äpfel können unabhängig von der Sorte gemeinsam gelagert werden.
  • Möchte man unreifes Obst schneller reifen lassen, eignet es sich, einen Apfel dazuzulegen. Durch das Reifegas wird die Reifung beschleunigt.
  • Äpfel sollten keinesfalls eingefroren werden.
  • Nur in zubereiteter Form einfrieren.
  • Durch Zubereitung zu Mus und Säften lassen sich Äpfel zuhause länger lagern.
  • Wenn man das Bräunen eines angeschnittenen Apfels verhindern möchte, sollte man die Schnittstelle mit Zitronensaft beträufeln.

Apfelmus ganz einfach selber machen!

Zutaten für 1 Einmachglas:

3 Äpfel, Wasser, nach Belieben Zucker (alternativ Honig, Agavendicksaft, Kokosblütenzucker)

Zubereitung:

Die Äpfel vom Kerngehäuse befreien (nicht schälen!), in kleine Stücke schneiden und mit etwas Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Den Topf vom Herd nehmen, mit einem Pürierstab zerkleinern und cremig rühren. Da Äpfel über einen hohen Zuckeranteil verfügen, ist die Zugabe von Zucker grundsätzlich nicht nötig. Wem das Mus jedoch zu wenig süß ist, kann etwas Zucker oder eine Alternative zugeben. Noch heiß in ein steriles Einmachglas füllen und gut verschließen. Das Mus ist so mehrere Wochen haltbar. Sobald das Glas geöffnet wird, sollte man das Mus im Kühlschrank lagern und innerhalb weniger Tage aufbrauchen.

Der regelmäßige Verzehr eines Apfels ist nicht nur kulinarisch etwas Besonderes, sondern unterstützt auch die Gesundheit und das Wohlbefinden. Wer den Apfel zur Gänze mit Schale, Butz und Stingel verzehrt, verbessert seine Darmflora und stärkt sein Immunsystem noch mehr als wenn das Kerngehäuse nicht gegessen wird. Menschen, die an Fructose-Intoleranz leiden, sollten zu einem Apfel immer ein Stück Traubenzucker verzehren, da ein ausgeglichenes Glucose-Fructose-Verhältnis die Verträglichkeit begünstigen. Beim Kauf auf Knackigkeit, Frische und aromatischen Geruch achten, dann steht einem freudvollen Genuss nichts im Weg. Und da Apfelsorten unterschiedlich schmecken, probiere doch mal eine andere Apfelsorte. Bei Johanna vom Feld findest du ein paar Sorten, die aromatisch süß sind.