Skip to main content

Stell dir mal vor, du sitzt im Restaurant. Dein bestelltes Gericht wird serviert, ist hübsch angerichtet und dir läuft das Wasser im Mund zusammen. Die Vorfreude auf den ersten Bissen ist groß. Und dann: Das Gericht wurde ohne Gewürze und Kräuter zubereitet.

Es schmeckt fad und man hat wenig Freude am Essen. Die Bedeutung von Kräutern und Gewürzen ist daher nicht zu unterschätzen. Nicht nur Salz und Pfeffer verleihen Geschmack, auch verschiedene Küchenkräuter machen eine Mahlzeit zu einem besonderen Erlebnis.

Im folgenden Beitrag möchten wir dir die Vorzüge der Kräuteranwendung in der Küche näherbringen.

Aromatisch und gesund

Aus botanischer Sicht stammen die häufigsten Küchenkräuter aus der Familie der Lippenblütler. Dazu zählen Basilikum, Thymian, Majoran, Rosmarin, Bohnenkraut, Salbei und Minze.

Zu der Familie der Doldenblütler gehören Anis, Kümmel, Koriander, Dill, Petersilie und Liebstöckel und zur Familie der Lauchgewächse zählen Knoblauch, Schnittlauch und natürlich auch der Bärlauch.

Frische Kräuter kann man im eigenen Garten anbauen, in Töpfen auf dem Balkon oder der Fensterbank ziehen und natürlich auch auf dem Markt oder im Supermarkt kaufen. Einige Sorten sind auch getrocknet oder tiefgefroren aromatisch und dadurch auch länger haltbar.

Vor allem haben Kräuter nicht nur Einfluss auf den Geschmack, sondern liefern auch wertvolle Nährstoffe, die eine positive Wirkung auf die Gesundheit und das Wohlbefinden haben.

Kräuter im Rampenlicht

Gewürze machen Speisen besonders schmackhaft. Doch erst durch die Verwendung von frischen oder getrockneten Kräutern wird eine Mahlzeit zum Genuss und sorgt durch den Einsatz verschiedenster Sorten für Abwechslung.

Wir haben für dich weiter unten ein paar Rezepte zusammengestellt, die Küchenkräuter ins Rampenlicht rücken und die vielseitigen Zubereitungsmöglichkeiten aufzeigen. Doch zunächst wollen wir dir die beliebtesten Küchenkräuter in Österreichs Küchen vorstellen.

Küchenkräuter-ABC

Bei der Zubereitung von Speisen obliegt es häufig den eigenen Geschmacksvorlieben, welche Kräuter man verwenden möchte. Mit unserem Küchenkräuter-ABC möchten wir dir einen Überblick bieten, wie du Kräuter bestmöglich zum Würzen einsetzen kannst und welche Wirkung sie auf die Gesundheit haben:

Basilikum

Es stammt ursprünglich aus Asien, kommt jedoch vorzugsweise in italienischen Gerichten zum Einsatz. Die Pflanze ist besonders empfindlich und nicht zum Erhitzen geeignet, da es sein Aroma verliert. Es ist ein Kraut, das auch beim Einfrieren oder Trocknen Aroma verliert und daher eher nur frisch und roh verzehrt werden sollte. Es passt besonders zu Tomaten, Salat oder Käse, aber auch roh als Pesto verarbeitet zu Pasta oder Brot. Basilikum wirkt antibakteriell und hat positiven Einfluss auf das Immunsystem.

Bohnenkraut

Dieses Kraut lässt schon erahnen, wozu es gut passt: zu Bohnen! Es ist getrocknet oder frisch besonders aromatisch und lässt sich auch gut erhitzen. In Eintöpfen, Suppen und vor allem in Bohnengerichten verleiht es den Speisen besonderen Geschmack und mildert Blähungen, die durch den Verzehr von Hülsenfrüchten entstehen können. Zudem wirkt Bohnenkraut krampflösend, antibakteriell und verdauungsfördernd.

Dill

Dieses Kraut ist der ideale kulinarische Begleiter für Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten sowie zu Gurkensalat und hellen Saucen. Frisch, getrocknet oder tiefgekühlt ist Dill leicht zu lagern und gut verwendbar. Nicht nur geschmacklich verleiht es Speisen ein besonderes Aroma, es wirkt sich auch positiv auf die Verdauung aus und regt den Appetit an.

Liebstöckel

Er wird auch als Maggi-Kraut bezeichnet, da sein besonders intensives Aroma hervorragend Suppen, Eintöpfe, Salate und Aufstriche verfeinert. Liebstöckel lässt sich trocknen, einfrieren oder frisch verwenden. Aufgrund des intensiven Geschmacks kann man Speisen salzarm zubereiten. Liebstöckel wirkt zudem entzündungshemmend und verdauungsfördernd.

Majoran

Dieses Kraut ist eine klassische Gewürzpflanze für Kartoffel- und Fleischgerichte sowie Speisen mit Hülsenfrüchten. Es verleiht den Mahlzeiten in frischem, getrocknetem oder tiefgekühltem Zustand ein besonderes Aroma. Vor allem wegen seiner schleimlösenden, entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften ist Majoran zur Erkältungszeit ein natürliches Heilmittel und sollte daher regelmäßig in Speisen zum Einsatz kommen.

Oregano

Dieses Küchenkraut kommt vor allem in der mediterranen Küche gerne zum Einsatz und besticht besonders in getrockneter Form durch sein intensives Aroma. Doch auch frisch verleiht es Pasta- und Kartoffelgerichten, Pizza, Salaten und Fleischspeisen einen guten Geschmack. Auch seine schleim- und krampflösenden Eigenschaften sowie schmerzstillende und antiseptische Wirkung haben positiven Einfluss auf die Gesundheit.

Petersilie

Egal ob kraus oder glatt, Petersilie ist eines der beliebtesten Küchenkräuter in Österreich. Dieses Kraut lässt sich sowohl frisch, tiefgekühlt als auch getrocknet wunderbar verwenden. Sie liefert viel Vitamin C und schmeckt besonders gut zu herzhaften Speisen, Aufstrichen, Salaten, Eintöpfen und Saucen. Petersilie hat eine harntreibende bzw. entwässernde Wirkung, unterstützt den Körper bei der Entgiftung und wirkt blutreinigend.

Rosmarin

Dieses Kraut verfügt über ein leicht bitteres, intensives Aroma und verfeinert vor allem Speisen mit rotem Fleisch, Kartoffelgerichte und dunkle Saucen. Doch auch Getränken, Gebäck und Gemüse verleiht Rosmarin besonderen Geschmack. Frisch oder getrocknet kommt das Aroma dieses Küchenkrauts am besten zur Geltung. Auf Gesundheit und Wohlbefinden hat Rosmarin aufgrund seiner schmerzlindernden und verdauungsfördernden Wirkung positiven Einfluss.

Schnittlauch

Bei diesem Kraut handelt es sich ebenfalls um eines der beliebtesten Küchenkräuter Österreichs. Es schmeckt hervorragend zu Eierspeisen, Aufstrichen, Butter und Pilzen. Frisch oder tiefgekühlt entfaltet Schnittlauch sein volles Aroma, in getrockneter Form lässt sich der Geschmack nicht sehr gut konservieren. Lauchgewächse, zu denen der Schnittlauch zählt, haben eine harntreibende, blutreinigende und entzündungshemmende Wirkung.

Thymian

Dieses Kraut wurde 2006 als Heilkraut des Jahres ausgezeichnet, da sich Thymian bei Atemwegs- und Magenerkrankungen wegen seiner schleimlösenden, schmerzlindernden und beruhigenden Eigenschaften bewährt hat. Aufgrund seines besonders intensiven Aromas sollte dieses Kraut beim Würzen sparsam eingesetzt werden. Thymian ist sowohl frisch, getrocknet als auch tiefgefroren geschmacksintensiv. Ähnlich wie Majoran eignet sich dieses Kraut besonders gut zum Verfeinern von Kartoffelspeisen und deftigen Fleischgerichten sowie zu Ziegen- und Schafskäse.

Kräuterrisotto mit Pilzen

Zutaten für 2 Portionen:

  • 500ml Gemüsesuppe
  • 150g Risottoreis
  • 150g Kräuterseitlinge
  • 100g Champignons
  • 30g geriebener Parmesan
  • 15g frische Petersilie
  • 15g frischer Liebstöckel
  • 5g frischer Schnittlauch
  • 2 EL Olivenöl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 rote Zwiebel
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Zubereitung:

  1. Knoblauch schälen und in feine Scheiben schneiden. Zwiebel schälen und fein würfeln.
  2. Kräuterseitlinge und Champignons mit einem Küchentuch säubern und in feine Scheiben schneiden.
  3. Kräuter waschen, trocken schütteln und fein hacken.
  4. Die Zwiebeln in einem Topf mit 1 EL Olivenöl und dem Risottoreis unter Rühren kurz anschwitzen. Mit der Gemüsesuppe aufgießen und unter gelegentlichem Rühren 15-20 Minuten köcheln lassen, bis der Reis gar ist. Bei Bedarf Wasser zugießen.
  5. Anschließend die Kräuter und den geriebenen Parmesan zufügen, gut miteinander vermengen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen.
  6. Eine Pfanne mit 1 EL Olivenöl erhitzen und den Knoblauch und die geschnittenen Pilze darin scharf anbraten.
  7. Das Risotto auf zwei vorgewärmten Tellern anrichten, mit den gebratenen Pilzen garnieren und warm genießen.

Kräuter-Pizza

Zutaten für 1 Backblech:

  • 200g Sauerrahm
  • 100g geriebener Mozzarella
  • 100g Cherrytomaten
  • 30g frische Kräuter nach Wahl
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 Rolle Pizzateig aus dem Kühlfach
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Bund Schnittlauch
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

  1. Pizzateig samt Papier auf einem Backblech ausrollen und das Backrohr nach Packungsanleitung des Pizzateigs vorheizen.
  2. Kräuter waschen, trocken schütteln und fein hacken, mit dem Sauerrahm vermengen und auf dem Pizzateig verstreichen.
  3. Knoblauch und Zwiebel schälen und in feine Scheiben schneiden.
  4. Tomaten waschen und vierteln.
  5. Das Gemüse gleichmäßig auf dem Pizzateig verteilen, mit dem geriebenen Mozzarella bestreuen und auf einer der unteren Schienen im Backrohr ca. 15-20 Minuten goldbraun backen.
  6. Vor dem Verzehr etwas abkühlen lassen und mit Salz und Pfeffer würzen.

Küchenkräuter sind aus unseren Speisen nicht mehr wegzudenken. Durch den regelmäßigen Verzehr werden nicht nur die Geschmacksknospen verwöhnt, auch die Gesundheit und das Wohlbefinden wird durch die Verwendung verschiedenster Kräuter positiv beeinflusst.

Vor allem lässt sich durch das Würzen mit frischen oder getrockneten Pflanzenteilen der Salzkonsum reduzieren. Mit unserem Küchenkräuter-ABC findest du rasch das geeignete Gewürzkraut für deine Speise.

Auch so manches Wehwehchen lassen sich durch gezielten Einsatz verschiedenster Kräuter in den Speisen und Getränken lindern oder sogar heilen. Verleih deinen Mahlzeiten ein besonderes Aroma und verwende frische, getrocknete oder gefrorene Kräuter ganz nach deinem Geschmack.