Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, sich das Wetter kalt und trist präsentiert, dann ist die richtige Zeit für Zitrusfrüchte. Die tropischen Früchte erheitern unser Gemüt mit ihren leuchtend orangen und gelben Schalen und erfrischen durch ihre saftige Süße oder Säure.
Aus unserer Küche sind Orangen und Zitronen nicht mehr wegzudenken und daher fast das ganze Jahr erhältlich. Doch was macht diese Früchte so beliebt?
Süßes oder Saures?
Nicht nur zu Halloween stellt sich die Frage, ob wir Süßes oder Saures bevorzugen. Das ganze Jahr über sind Orangen und Zitronen erhältlich. Ob wir lieber zu süßen Orange greifen oder zur sauren Zitrone ist davon abhängig, was und wie wir dieses Obst in der Küche verwenden wollen. Schauen wir uns doch diese Früchte mal genauer an.
Hauptsächlich werden diese Früchte in warmen Regionen, im sogenannten Zitrusgürtel angebaut. Beim Zitrusgürtel handelt es sich um das Gebiet zwischen dem 20. und 40. Breitengrad. Speziell im Mittelmeerraum fühlen sich diese Früchte sehr wohl. Zitrusfrüchte wachsen auf immergrünen Bäumen oder Sträuchern.
Orangen werden meist zur selben Zeit reif und daher gleichzeitig vom Baum geerntet. Zitronen hingegen reifen unterschiedlich und werden daher nach und nach geerntet. Zitrusfrüchte sind nichtklimakterische Obstsorten, sie reifen nach der Ernte nicht nach und können daher nur bei Vollreife gepflückt werden.
Zur vollständigen Reife benötigen sie lange warme Sommer und müssen in trockenen Regionen auch bewässert werden. Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit lässt sich dieses Obst schlecht kultivieren, da sie häufiger und kleinere Früchte produzieren und der Befall von Schimmel und Pilzen durch die hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt wird.
Bei der Lagerung sind Zitrusfrüchte ebenfalls wählerisch und bevorzugen eine Lagertemperatur von 7°C und hoher Luftfeuchtigkeit. Kühlere Temperaturen sind für diese Früchte nicht geeignet, daher sollte man auf die Lagerung im Kühlschrank eher verzichten. Man sollte sie zart behandeln und Druckstellen meiden.
Auch die Lagerung neben Äpfeln ist nicht zu empfehlen, da diese ein Reifegas ausströmen und die Zitrusfrüchte dadurch schneller faul werden.
Reich an Vitamin C
Orangen und Zitronen haben einen hohen Vitamin C-Gehalt. Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin, das auch Ascorbinsäure genannt wird. Es muss mit der Nahrung aufgenommen werden, da es der Körper nicht selbst herstellen kann. Es unterstützt unseren Körper bei zahlreichen Stoffwechselprozessen, ist wichtig für Knochen und Zähne und wirkt antioxidativ. Auch die Wundheilung wird durch Vitamin C gefördert, da dieses Vitamin beim Aufbau des Bindegewebes (Kollagen) beteiligt ist.
Speziell zur kalten Jahreszeit, wo die Infektanfälligkeit steigt, hat Vitamin C einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem. Es stärkt und unterstützt unsere Zellen vor freien Radikalen, indem es diese schädlichen Verbindungen abfängt. Unser Immunsystem liegt bekannterweise im Darm, daher ist es sinnvoll, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, um die Darmflora zu schützen.
Vitamin C hat die Eigenschaft, die Verwertung von Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln zu verbessern. Daher sollten vor allem Vegetarier und Veganer auf eine ausreichende Vitamin C-Zufuhr achten, um eine bessere Eisenversorgung zu gewährleisten. Durchschnittlich sollte eine erwachsene Person täglich ca. 90-110mg Vitamin C aufnehmen.
Bereits 100g Orange oder Zitrone/Zitronensaft decken die Hälfte des Tagesbedarfs an Vitamin C. So kann man durch den Verzehr von ca. 2 Orangen bereits den täglichen Bedarf decken.
Dennoch ist es schwierig, den genauen Vitamin C-Gehalt einer Frucht festzustellen, da dieser Nährstoff empfindlich auf Licht, Hitze und Lagerdauer reagiert. Der Nährstoffanteil in einem bestimmten Lebensmittel variiert je nach Erntezeitpunkt, Transport, Dauer und Art der Lagerung sowie küchentechnischer Zubereitung. Beim Verarbeiten kann Vitamin C durch Einfluss von Sauerstoff, hohe Temperaturen oder aufgrund seiner Wasserlöslichkeit verloren gehen.
Daher ist es wichtig, die Speisen möglichst vielseitig und abwechslungsreich zusammenzustellen und sowohl Rohkost als auch schonend zubereitete Gerichte zu essen, um eine höhere Aufnahmemöglichkeit von Vitaminen zu gewährleisten.
Um für etwas mehr Abwechslung am Speiseplan zu sorgen und um Zitrusfrüchte nicht nur roh zu verspeisen, haben wir ein paar Rezeptideen für dich kreiert. Mit diesen Ideen kannst du dir ganz einfach den tropischen Genuss ins Glas oder auf den Teller zaubern.
Rezept für Orangen-Zitronen-Sirup
Warum für süß oder sauer entscheiden, wenn man beides haben kann? Dieser Sirup schmeckt wunderbar süß und erfrischt durch die Säure der Zitrone. Und er ist ruckzuck zubereitet.
Zutaten für ca. 300ml Sirup:
Zubereitung:
- Die Orangen und Zitronen auspressen.
- Den ausgepressten Saft mit dem Zucker in einem Topf aufkochen lassen.
- Unter ständigem Rühren und bei schwacher Hitze köcheln lassen, bis sich der Zucker vollkommen aufgelöst hat.
- Anschließend vom Herd nehmen und durch ein Sieb abseihen und mithilfe eines Trichters in eine saubere Schraubflasche füllen, verschließen und vollständig abkühlen lassen.
- Den Sirup mit Wasser oder Mineralwasser (1 Teil Sirup, mind. 6 Teile Wasser) aufgießen und mit Zitronenscheiben und frischer Minze garnieren.
- Der Sirup ist gut gekühlt mehrere Wochen haltbar.
Rezept für Orangen-Zitronen-Marmelade
Wie wäre es mit tropischen Genüssen am Frühstückstisch? Mit dieser Marmelade kannst du dir den Geschmack des Südens auf dein Gebäck zaubern und dir den Start in den Tag versüßen.
Zutaten für 2-3 Gläser:
- 4 Orangen (Geschält ca. 500g)
- 3 Zitronen
- 100ml Frischer Zitronensaft
- 650g Gelierzucker 1:1
Zubereitung:
- Orangen und Zitronen schälen und das Fruchtfleisch in ca. 1 cm große Würfel schneiden.
- Die Kerne entfernen und den Saft auffangen.
- In einem Topf die Orangen- und Zitronenwürfel, den aufgefangenen Saft, Zitronensaft und den Gelierzucker aufkochen lassen und 3 Minuten bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren köcheln lassen.
- Die Marmelade noch heiß in sterile Gläser füllen und verschließen.
- Nach dem Öffnen rasch verzehren.
Rezept für Orangen-Zitronen-Kuchen
Zu Kuchen sagen wir nicht nein und lassen uns mit diesem Rezept den Geschmack des Südens näherbringen.
Zutaten:
- 160g Vollkornweizenmehl
- 100g Zucker
- 120g Butter (Zimmertemperatur)
- 40ml Milch
- 2 Eier (Größe M)
- 1 BIO-Orange
- 1 BIO-Zitrone
- ½ Packung Backpulver
- 1 Prise Salz
Zubereitung:
- Den Backofen auf 180°C vorheizen.
- Die Backform mit Öl oder Butter einfetten und mit Mehl ausbröseln. Alternativ kann man eine Silikonbackform verwenden oder eine Backform mit Backpapier auslegen.
- Die Orange und die Zitrone heiß waschen, trocken tupfen und die Schale mit einer feinen Reibe abreiben.
- Die Eidotter vom Eiweiß trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz zu Eischnee schlagen.
- Die Eidotter mit der zimmertemperierten Butter und dem Zucker schaumig rühren.
- Die geriebenen Schalen zufügen und gut mixen.
- Das Mehl mit dem Backpulver vermengen und durch ein Sieb zur Eidottermasse zufügen und gut mixen.
- Die Milch nach und nach zugießen und in den Teig einarbeiten.
- Anschließend den Eischnee zufügen und mit einer Teigspachtel gleichmäßig unterheben.
- Den Teig in die Backform gießen, gleichmäßig verteilen und auf mittlerer Schiene ca. 40 Minuten backen (Stäbchenprobe!).
- Nach dem Backvorgang kann man aus dem Saft der Orange und Zitrone und ca. 100g Staubzucker mit dem Handmixer eine Zuckerglasur zubereiten, über dem frisch gebackenen Kuchen verteilen und abkühlen lassen.
Zitrusfrüchte machen nicht nur den Obstkorb bunter, sondern können auch dein Immunsystem stärken und die Nährstoffaufnahme verbessern. Dank des hohen Gehalts an Vitamin C sind Orangen und Zitronen speziell zur kalten Jahreszeit eine kulinarische Möglichkeit, deinem Körper etwas Gutes zu tun und deine Infektanfälligkeit zu mindern.
Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung an der frischen Luft helfen dabei, die Darmtätigkeit zu verbessern und die Darmflora zu schützen. Das Immunsystem hat seine Grundlage im Darm, daher achte auf eine gesunde Darmflora.
Wer auf tierische Lebensmittel verzichtet, kann die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Lebensmitteln durch den Genuss von Orangen und Zitronen verstärken und so sein Immunsystem positiv beeinflussen. Zaubere dir den Geschmack des Südens auf den Teller oder ins Glas oder genieße die saftig süßen Früchte roh.
Jeder Biss ist ein Genuss und stärkt deine Gesundheit.
